Schwer, den Threads, die sich der aktuellen Flüchtlingsproblematik widmen, noch etwas hinzuzufügen, das noch nicht geschrieben wurde.
Eingangs möchte ich festhalten, jede Form von Gewalt gegen Flüchtlinge und Flüchtlingseinrichtungen ist aufs schärfste zu verurteilen und unserer Gesellschaft unwürdig. In diesem Punkt sind sich sämtliche Diskussionsteilnehmer, denke ich, einig...aber auch nur hier.
Was die Proteste der Flüchtlingsgegner betrifft (ich spreche hier dezidiert nicht die gewaltbereiten Idioten an), sind diese nur die Folge einer Politik, die realitätsfremd agiert und berechtigte Ängste der Bevölkerung erst gar nicht sehen, geschweige denn sich ernsthaft mit ihnen befassen will.
Die hier teils angestellten Vergleiche mit den Flüchtlingsströmen nach dem zweiten Weltkrieg bzw. im Zusammenhang mit der Wiedervereinigung hinken gewaltig und sind mit den aktuellen Flüchtlingsströmen nicht zu vergleichen...hinzu kommt, Deutschland und Österreich (1956, 1968, 1991) haben in der Vergangenheit nicht selten ihre Opferbereitschaft (Stichwort: Nachbar in Not) für Flüchtlinge unter Beweis gestellt.
Ausgehend von der Unterscheidung zwischen tatsächlichen Flüchtlingen (Asylwerbern) und Migranten stellen sich mir folgende Fragen:
Sind großteils junge Männer, die zwischen 10.000 und 30.000 €/$ für ihre Flucht bezahlten, tatsächlich die ärmsten der Armen die fliehen mussten und damit jener Personenkreis, der unseres Schutzes bedarf?
Sind jene Menschen, die vor Krieg, Terror und Verfolgung fliehen und dabei dezidiert Österreich, Deutschland, Schweden und Großbritannien als Ziel vor Augen haben, tatsächlich Asylberrechtigt im Sinne der GfK?
Sind diese Menschen, die auf ihrer Flucht gut ein Dutzend Staaten durchqueren, die ihnen Schutz vor eben Krieg, Terror und Verfolgung bieten können, dann trotzdem in Ö, D, SWE oder GB Asylberrechtigt, nämlich schutzbedürftig?
Sind jene (und nur jene) Asylwerber, die ihre Aufnahme und den ihnen damit gewährten Schutz (nichts anderes ist Asyl) in unseren Ländern mit Gewalt, Unzufriedenheit und Protesten danken, tatsächlich noch schutzwürdig?
Etwas abseits des Themas aber dennoch in diesem Zusammenhang, geht es für mich aber nicht zu Letzt auch um die wesentliche Frage, wer denn das Leid dieser armen Menschen in deren Heimat am Ende eigentlich verursacht hat...und aus welchem Grund. Die politischen Entwicklungen in den letzten Jahren im gesamten Großraum Mittlerer Osten sind aber wohl ein Thema für sich...
Gegen Migration in einem gesunden Ausmaß ist sicherlich nichts einzuwenden, kann sie vielmehr ein Gewinn für die Gesellschaft und die Wirtschaft eines Staates sein. Die Migration in derzeitigem Ausmaß kann allerdings nicht ohne Folgen für unsere Gesellschaft bleiben... Frankreich geht hier ja regelmäßig mit 'schlechtem' Beispiel voran...