ich habe einmal die Grünen gewählt, habe genau gemerkt wenn insbesondere die Politiker von CDU/CSU früher ihre rechts- außen Klientel bedient haben, was in diesen Kreisen auch niemand bestreitet, das gehörte zur Parteipolitik dazu. Also, es wurde dort ganz klar Position gegen Ausländer und Asylanten bezogen. Genauso, wie es die Bildzeitung immer wieder machte;
jetzt aber massiv ein Engagement für Flüchtlinge einfordert, wie seltsam?
Mein Vater war Ausländer. Ich kann mich auch noch an die 70iger Jahre erinnern.
Kein Ruhmesblatt für diese Parteien!
Dann habe ich gemerkt, das aber bei den Milieus, die ich vorher als gerechter und engagiert eingeschätzt habe, Einstellungen vorhanden waren, die nichts mehr mit der Realität zu tun hatten:
1. Der westliche Kapitalist ist ein Schwein. Er beutet andere Länder aus. Ich bin Deutscher. Ich lebe im westlichen Kapitalismus.
Ergo, bin ich ein Schwein.
Mit dieser Logik könnte man auch meine sofortige Hinrichtung rechtfertigen, weil ich ja von der ungerechten Verteilung innerhalb der internationalen Wirtschaftssysteme profitiere.
Seltsamer Weise beuten auch andere, fremde Kulturen wiederum andere fremde Kulturen aus, haben dabei noch eine tradierte Sklavenhaltermentalität und leben in Staaten ohne demokratische Grundordnung. Oder innerhalb der Staaten, wie Indien werden extreme Unterschiede gesellschaftlich sogar gut geheißen, was sich teilweise zu ändern scheint.
Der deutsche Selbsthass versperrte den umfassenden Blick auf die Welt etwas.
2. Der Nationalsozialismus, der Kolonialismus und andere Systeme haben gezeigt, wie grausam die westliche Welt und insbesondere die Deutschen, trotz einer Hochkultur gehandelt haben.
Ja, das kann aber nicht dazu führen, das man sich bei allen aktuellen Sachverhalten von dieser damaligen Katastrophe leiten lässt und sich unterwürfig oder nur emotional verhält. Immer auf alte und neue Nazis zu verweisen, bringt mir als wertorientierter Demokrat nichts.
3. "Wir" liefern Waffen und die EU sorgt durch eine "Erpresserpolitik" dafür, das die Märkte in anderen Ländern nicht mehr funktionieren und die Menschen dort einen schlechteren Lebensstandard haben, als in den 1960iger Jahren.
Ja, das sehe ich genauso und wie, Sir Hilary einmal bemerkte, ich bin da Sozialist. Ich freue mich, wenn in Südafrika, eine Genossenschaft 50 Menschen ein solides Einkommen beschert und diese Menschen ein gutes Leben führen können. Durch eine massive Einwanderung von Menschen aus ganz anderen Kulturen wird sich weltweit die Lebenssituation für Viele aber nicht verbessern.
4. Menschen aus anderen Ländern sind grundsätzlich positiv und erhaben.
Es wäre extrem zynisch, Menschen die ihr Leben retten wollen unter den Aspekt, wie sie ausgebildet wurden oder politisch oder sittlich orientiert sind zu bewerten. Bei Einwanderern sehe ich das anders, da hat der Staat abzuwägen, ob es sinnvoll ist Menschen aufgrund ihrer wirtschaftlichen Lage massiv einwandern zu lassen. Was er ja auch nicht will und fördert.
5. Wir sind eine Weltgemeinschaft.
Nein, nicht im Detail! Kürzlich lief im DLF eine Sendung über die momentane Situation. U.a. waren auch die Bürgermeister von Leipzig und Stuttgart dabei. Ein Teilnehmer meinte plötzlich, das es auch eine Frage wäre, ob Deutschland überhaupt ein Recht hätte heutzutage, territorial und eigenstaatlich zu argumentieren.
Da bin ich fast durchgedreht, wie kann jemand so etwas ernst meinen? Natürlich sind wir in vielen internationalen Systemen eingebunden, aber diese Land hat doch ein Recht sich noch souverän zu verhalten.
Da muss man sich nicht wundern, das Menschen nationaler werden, so etwas wie Volksverräter und andere grauenhafte Begriffe einen in den Sinn kommen.
6. Multikulti ist ein Erfolgssystem
Teilweise funktioniert das Leben von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religionen, Traditionen recht gut, teilweise läuft es nur parallel oder funktioniert gar nicht mehr. Jahrelang wurden die Schieflagen in dieser Entwicklung ignoriert und daran sind besonders linksorientierte und die Grünen schuld.
Das hat auch die Akzeptanz für Einwanderung nicht gefördert. Mich von diesen Parteien ganz abgebracht, weil ich dogmatischen Moralaposteln nicht mehr vertrauen konnte.
Alleine wenn ich überlege, was diese endlose Islamdiskussion für Kräfte kostet, und wer ist davon überhaupt betroffen?
7. Einwanderung und Flüchtlingsversorgung kostet Geld.
Ja, das man Flüchtlinge versorgt ist richtig, und da kann man durchaus darauf verweisen, das die BRD reich ist. Allerdings kostet die Versorgung von Armutsflüchtlingen auch sehr viel, ebenso alle damit verbundenen Maßnahmen, selbst ein Dozent (Parteimitglied der Grünen) hat vor Jahren darauf hingewiesen, wie teuer Integrationsmaßnahmen für einen Staat sind. Scheinbar ändert sich dort auch die Einstellungen, wie man in Baden- Würtemberg teilweise sehen kann.
Tja, wenn man Regierungsverantwortung bekommt geht das mit dem Moralisieren nicht mehr so leicht!
Dieser ganze ideologische Apparat verhindert eine Zweckorientierte Diskussion und die Ausarbeitung einer sinnvollen Flüchtlings- und Einwanderungspolitik.