Ab und zu – besonders wenn man ganz sicher ist, "im Recht zu sein" und allen die daran zweifeln unlautere Absichten oder moralische Mängel zuschreibt, ist es nach meiner Erfahrung ratsam, innezuhalten und sich einzugestehen, dass das eigene Urteil nie frei von Fehlern sein kann.
In einer dunklen Zeit unserer Geschichte, nannte man die moralisch Mangelhaften "schäbige Lumpen" und "Volksverräter". Presse, Öffentlichkeit und Justiz waren sich nicht zu schade, auf diese Jagd zu machen:
Wenn ich mir das ansehe, gilt mein Mitgefühl dem armen, entrechteten Schwein, meine Wut dem selbstgerechten Schwätzer, von dem ich annehme, dass seine Augen leuchteten und meine Angst jeder Ähnlichkeit die ich bei mir mit ihm entdecken könnte.