Norbert schrieb:
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> Wilkie schrieb:
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> > Aber durch die Besatzung ab 1944/45 und den nun
> > stattfindenden Unterricht in Englisch wurde
> diese
> > Sprache den Jugendlichen nach 1945 langsam
> > vertrauter, so dass der Vorteil, in der
> deutschen
> > Sprache zu singen, kontinuierlich zurückging.
>
> Englisch wurde aber nur in der britischen und
> amerikanischen Besatzungszone vertrauter, in der
> französischen oder gar sowjetischen nicht.
>
> Letzten Endes geht es bei der Popularität von
> Musik auch weniger um die Sprache, sondern um die
> Musik an sich.
Die SBZ/DDR ist ein Thema für sich. Der Hinweis mit der französischen Besatzungszone stimmt natürlich, diese war aber ja relativ klein. Die Sprache hat schon eine Bedeutung, es gibt z. B. viele gute Pop- und Rocksongs aus dem skandinavischen Raum; weil die Leute außerhalb dieses Gebietes aber nur "Chinesisch" verstehen und die nordeuropäischen Sprachen auch holpriger rüberkommen als Englisch, haben solche Songs praktisch keine Chance, in West- und Südeuropa erfolgreich zu sein.
Deshalb hat ja ABBA 1974 beim Grand Prix auch englisch und nicht schwedisch gesungen. Falls nicht Italien ihre eigene Interpretin aus politischen Gründen boykottiert und den Song von Cinquetti nicht unterschlagen hätte - ein einmaliger Vorgang - hätte der Vorsprung von ABBA auf Cinquetti nur 1 Punkt betragen, mit einer schwedischen Version hätte es vermutlich nicht zum Sieg gereicht und auch die Plattenverkäufe wären ganz andere gewesen.