Zu Beginn des Beat-Clubs traten zahlreiche deutsche Bands im Beat-Club auf, häufig mit gecoverten Titeln britischer oder amerikanischer Songs. Bis einschließlich Folge 16 vom 21.1.1967, in der die Lords und die Rattles dabei waren - die wohl populärsten deutschen Bands in jenen Jahren. Die nächste deutsche Gruppe trat erst in Folge 60 auf, die am 24.10.1970 gesendet wurde: Amon Düül II.
Dazu Mike Leckebusch in den Aachener Nachrichten vom 4.5.1968 (zitiert aus Thorsten Schmidt a.a.O.):
" ... Frage: Sie wissen, was man Ihnen vorwirft?
Leckebusch: Ja, ich soll auch deutsche Kapellen bringen. Das ist nicht möglich! Ich habe etwa 5000 Bewerbungen vorliegen. Um alle diese Bands berücksichtigen zu können, würde ich wahrscheinlich 20 Jahre benötigen. Wenn ich eine Band aus Berlin hatte, dann schimpften die Münchner. Und nahm ich eine aus Bremen, dann schimpften die anderen und sagten: Korruption, man muß in Bremen wohnen, um dran zu kommen. Das war ein Grund, weshalb ich sagte: Keine deutschen Bands mehr. Der zweite Grund: Die ganze Musik kommt doch aus England und Amerika. Aus Deutschland kommen auf dem Beat-Sektor doch höchstens zweitrangige Titel oder sogenannte Nachzieher von Titeln bekannter ausländischer Bands. Wenn ich jedoch die Chance habe, dem Publikum das Original zu präsentieren, dann ist es doch logisch, daß ich das tue. Seitdem wir nur englische Bands nehmen, ist der 'Beat-Club' populärer geworden. ...
Frage: Sie haben die Zustimmung Ihrer Intendanz für Ihre Programmgestaltung?
Leckebusch: Ich würde sagen, die Intendanz beschäftigt sich nicht so eingehend mit diesen Dingen. Auf jeden Fall habe ich die volle Unterstützung meines nächsten Vorgesetzten."
Zur Folge 60 schreibt dann Thorsten Schmidt:
" ... Aber inzwischen, fast vier Jahre später, hatte sich einiges verändert. Eine neue Generation deutscher Bands war entstanden, die sehr innovativ mit musikalischen Strömungen der 70er Jahre umging. Psychedelisches, elektronisches, jazziges und teutonisches experimentierten sich zu einem Markenzeichen, dem alsbald der Stempel 'Krautrock' aufgedrückt wurde.
Solange diese neuen deutschen Bands englisch sangen, waren sie im Beat-Club willkommen. Zukünftig war immer wieder mal eine Band aus deutschen Landen im Beat-Club dabei.
Den Anfang machte Amon Düül II aus München. ..."