kleinbibo schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Wenn jemand er gar nicht hören will, dass gibt es
> auch keine Emotionen. Teens ohne
> Englisch-Kenntnisse, Gymnasiasten vielleicht
> ausgenommen, haben damals zumeist keine englische
> Musik gehört. Wie sonst sollte auch Peter Kraus
> der gigantische Star geworden sein? Normalerweise
> wird doch das Original bevorzugt.
Peter Kraus hat sicherlich davon profitiert, dass seine Karriere in einer Übergangszeit
stattfand. Im Dritten Reich war Englisch bekanntlich eine "verbotene" Sprache,
Englischkenntnisse waren bei den meisten Jugendlichen und jüngeren Erwachsenen also auch nach dem Krieg zunächst einmal nicht vorhanden. Der damals relativ große Einfluss der Eltern auf ihre Kinder, die oft noch mit Anfang bis Mitte zwanzig bei ihren Eltern lebten, ist auch nicht zu unterschätzen. Viele Jugendliche konnten sich auch nicht sofort ein eigenes Radio leisten und haben oft einfach das mitgehört, was ihre Eltern hörten.
Wie meine Vorredner schrieben, kann man auch ohne Sprachkenntnisse
Emotionen zur Musik entwickeln. Es macht mE aber einen großen Unterschied aus,
ob einem die Sprache völlig fremd ist oder ob sie einem vertraut ist (auch wenn man das meiste nicht versteht) und gut in den Ohren klingt. Aber durch die Besatzung ab 1944/45 und den nun stattfindenden Unterricht in Englisch wurde diese Sprache den Jugendlichen nach 1945 langsam vertrauter, so dass der Vorteil, in der deutschen Sprache zu singen, kontinuierlich zurückging. Die Zeit der größten Popularität von Peter Kraus lag ja auch deutlich vor dem Start des Beat-Club.