Nochmal ein Zitat aus dem Achim-Reichel-Buch (S. 267f.):
"Bevor der Mensch die Sprache erfand, war alles Klang. ... Die Musik ist eine universale Sprache des Gefühls, eine Form von Kommunikation, die über alle kulturellen Unterschiede hinweg für Verständigung sorgen kann. Mir kam ein Satz in den Sinn, mit dem mich Rio Reiser mal in einer kleinen Fachsimpelei verblüffte: 'Der beste Text ist der, der nicht stört.' Womit klar war, dass es Wichtigeres für ihn gegeben haben musste. Ich vermute, er wird den emotionalen Gehalt eines Songs gemeint haben, der ans Gefühl geht, noch bevor der Intellekt den Sinn der Worte erfassen kann.
Das wiederum ließ mich daran denken, wie groß meine Begeisterung gewesen war, als ich als Teenager das erste Mal so richtig vom Rock'n Roll-Virus durchgeschüttelt wurde; wenn ich ehrlich bin, wurde damals der englische Text auch nur als schmückendes Beiwerk zum großen Spektakel wahrgenommen."
(im Zusammenhang mit einer Südostasien-Gastspielreise Reichels im Auftrag des Goethe-Instituts 1986)