In fast allen Bereichen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wird heute auf exzessive Weise gegendert, wer sich dem teils manierierten geschlechtsneutralen Sprachgebrauch verweigert oder öffentlich Kritik daran übt gerät erheblich unter Druck, weshalb auch die ältere Journalistenriege, die diesen neueren Entwicklungen oftmals skeptisch gegenübersteht, stromlinienförmig in den Gender-Chor mit einstimmt.
Schon zu Beginn der 90er-Jahre wurde an den Hochschulen wie wild gegendert, zunächst in Studentenpublikationen, später auch in amtlichen Verlautbarungen. Besonders beliebt war die Schreibvariante mit großem Binnen-I (StudentInnen), als weitere Form trat im Laufe der Jahre das heute heiß diskutierte Gendersternchen hinzu.
Es ist gewiss kein Zufall dass die Genderei sich gerade in einer Zeit, in der die Absolventen-Generation der späten 90er in führende Positionen aufrückt, zu einer regelrechten Landplage entwickelt. Wieder ist es eine selbstgefällige Elite, die der Mehrheitsbevölkerung quasi über Nacht über die Kommunikationswege der elektronischen Massenmedien neuartige Sprachzwänge auferlegt.
Dass die Öffis den Gender-Wahnsinn auf die Spitze treiben rührt vom hohen Akademikeranteil und dem nicht selten anzutreffenden Belehrungsduktus her, wie er insbesondere in den Studienfächern der Gesellschaftswissenschaften (v.a. Soziologie, Publizistik) häufig anzutreffen ist. Die Emanzipationsbewegung trat nie großflächig für die gewaltsame Vergenderung der Sprache ein.
Mit dieser intellektuellen Arroganz macht man es den Rattenfängern von AfD und Pegida noch leichter die Reputation des etablierten JournalistInnenbetriebs in den Dreck zu ziehen.
Wie denkt eigentlich ihr über dieses Phänomen?
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 21.04.21 21:24.