BUG. schrieb:
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> Richtig. Sprache entwickelt sich. Und zwar
> geschieht das dadurch daß die Sprachgemeinschaft
> ihre Sprache alltäglich gebraucht und hier und da
> Einflüsse integriert. Besonders gut zu erkennen
> ist das an der Jugendsprache und an der Nutzung
> von Anglizismen. Beides zeigt immer wieder eine
> Tendenz zur sprachlichen Vereinfachung auf, was
> einer gewöhnlichen Sprachentwicklung entspricht.
>
>
> Nur ist es bei dem ganzen Genderkram dummerweise
> genau andersherum: Das ist knallharte
> Sprachpolitik mit der Brechstange, von oben herab
> und mit latent belehrend-moralisierendem Habitus.
> Statt der Vereinfachung wird das Alltagswerkzeug
> Sprache aufgebläht und mit einer Bedeutung
> befrachtet, die es überhaupt nicht hat. Wer das
> fragwürdige Spiel nicht mitmachen will, gilt der
> Szene mindestens als rückständig, wenn nicht gar
> als sexistisch oder von Grund auf verachtenswert.
> Eine solche Form der Sprachpolitik hat es in
> unserer Geschichte nicht nur einmal gegeben. Mit
> einer "Sprachentwicklung", wie sie dem Normalfall
> entspricht, hat das rein gar nichts zu tun.
Von oben herab funktioniert aber nicht, wenn es weiter unten nicht akzeptiert und angewendet wird. Siehe "sitt" für "nicht durstig", vor Jahren mit viel Trara erfunden und eingeführt und kein Mensch benutzt es. Das gendern wird absolut von der Gesellschaft mitgetragen, sonst gäbe es das nicht.
Generell verstehe ich nicht warum es für manche ein Problem ist, denn letztendlich geht es beim gendern doch nur um Respekt und darum Leute so anzusprechen wie sie gern angesprochen werden möchten, bricht dir ein Zacken aus der Krone wenn du deinen Sprachgebrauch geringfügig anpasst?