Wikki schrieb:
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> Das ist wie die Rassismusdebatte, bspw bei Disney.
> Die Forderungen kommen selten von den eigentlich
> "Betroffenen".
Zumindest wenn es um Rassismus in Filmen geht kamen Beschwerden absolut von den Betroffenen, darüber wurde sich beschwert solange es Filme gibt, man hat sie nur Jahrzehnte lang nicht beachtet.
> Für mich ist es schon immer klar gewesen, dass,
> wenn z. B. "Die Studenten" geschrieben wird, auch
> Frauen angesprochen werden. Für mich gibt's da
> wirklich wichtigeres.
Das kann man so sehen, ich kann dir aber garantieren das es plötzlich für viele ganz wichtig wäre, wenn man anfängt die weibliche Form zu benutzen um auch Männer anzusprechen. Eine Frau kann es hinnehmen als "Student" angesprochen zu werden, muss sie aber nicht, genau wie die wenigsten Männer es hinnehmen würden als "Studentin" angesprochen zu werden.
Generell werden maskulin belegte Worte oft als geschlechtsneutral angesehen obwohl sie es technisch gesehen nicht sind. Das Wort Mensch kommt z.b. von mennish, althochdeutsch für mannhaft oder männlich. Man, jemand, niemand ... alles von Mann/Mensch abgeleitet was im proto-indoeuropäischen dasselbe Wort war.
Man (oder frau ;) ) muss jetzt nicht die komplette Sprache umkrempeln, aber es schadet nicht mal etwas darüber nachzudenken wie wir sprechen und warum wir es tun und der Grund für "maskulin = geschlechtsneutral" ist schlicht und einfach das Frauen über Jahrtausende weniger wert waren und von daher finde ich es schon richtig das zumindest punktuell anzugehen und wirklich geschlechtsneutral zu sprechen wenn man Gruppen direkt anspricht indem man z.B. "Studierende" sagt.
> Was seinerzeit mit den Rassismus- oder
> Frauenbewegungen wirklich wichtige Ziele verfolgt
> hat, droht leider heutzutage manchmal zu einer
> Farce zu verkommen. Warum sind solche
> Kleinigkeiten so wichtig, an denen sich kaum
> jemand stört?
Scheinbar ist es dir wichtig genug um dir Zeit zu nehmen einen Beitrag dazu zu schreiben. Du fragst warum solche Kleinigkeiten so wichtig sind, an denen sich kaum jemand stört ... aber dich stört das es andere stört, also ist es dir offensichtlich nicht egal. Wäre es wirklich nur eine Kleinigkeit würde nicht seit Jahren immer wieder darüber debattiert und gestritten, Artikel geschrieben etc.
> Wie Bastian Sick übrigens schon schrieb:
> innen-Zusätze gibt es nur bei "positiven"
> Wörtern. Mörderinnen und Mörder oder Diebinnen
> und Diebe findet sich eher seltener ;-)
Die werden aber auch selten als Gruppe mit "Liebe Mörderinnen und Mörder" begrüßt und oft finden sich die innen-Zusätze in solchen Anreden. Aber auch hier gibt es das geschlechtsneutrale "Mordende" ;)