Barcelona schrieb:
>
> Bis in die 60er Jahre hinein galt die Mutterschaft an sich
> als ein gesellschaftlich hoher Wert. Frauen wurden fuer ihre
> Faehigkeiten bezueglich der Mutterschaft wertgeschaetzt.
Das wage ich sehr zu bezweifeln. Vor der Emanzipation war die Realität für die Frauen eher die, die dir hawaklar um 23:09 Uhr sehr detailliert aufgeführt hat.
> In fast allen Laendern der Erde ist dies auch heute der Fall.
In welchen zum Beispiel?
> Die Wertschaetzung der Mutter an sich bedeutet nicht eine
> Geringschaetzung der Faehigkeiten als "Frau/Mensch".
Da ich nicht weiß, von welcher Wertschätzung als Mutter du genau sprichst, kann ich dir bei dieser Aussage auch nicht folgen. Warum sollte das eine auch das andere nach sich führen?
> Durch die pervertierte Wertschaetzung der Mutter waehren der
> Nazizeit und durch den Feminismus der 86er ging dieser Wert
> verloren.
Das hast du nun schon mehrmals gesagt. Ich habe den Satz schon beim ersten Mal aus Eva Hermans Mund verstanden.
> Der Feminismus als solcher ist dadurch jedoch nicht als
> negativ anzusehen.
Natürlich ist er das nicht. Er ist eine logische Konsequenz vieler Repressalien
und einer bis dahin ausgeprägten gesellschaftlichen Geringschätzung der Frau und auch der Mutter.
Oder willst du mir wirklich sagen, dass Frauen heute weniger frei in ihren Entscheidungen sind?
Ich kann studieren was ich will; arbeiten als was ich will; Kinder bekommen, wenn ich möchte (auch ohne Partner, wenn ich das will); kann mich trennen, wenn die Beziehung nicht funktioniert; mein Kind alleine erziehen (und werde da auch finanziell unterstützt); ich kann eine ungewollte Schwangerschaft abtreiben lassen oder doch das Kind bekommen; ich kann eine homosexuelle Beziehung führen - und kein Mensch kann mir was sagen, niemand kann mich zwingen, etwas zu tun, was ich nicht will.
Anders gesagt: Wenn heute ein Mädchen geboren wird, schlagen die Eltern nicht mehr die Hände über den Kopf zusammen und fragen sich, wann sie das Mädel denn unter die Haube bekommen. Diesem Kind steht (auch dank der 68er) alle Türen offen.
Und wenn du eine Tochter hast, wirst du für sie nur das Beste wünschen, dass sie glücklich wird - meinetwegen auch als Managerin bei Microsoft mit 2 Kindern, die, wenn der Papa sie nicht betreut, in eine Kita gehen werden.
Weil nämlich, was auch immer sei Dank, diese Rollenverteilung, wo Mütter eine besondere Wertschätzung benötigen, immer mehr über den Jordan geschickt wird, weil wir in einer Gesellschaft leben, wo man sich nicht die Bestätigung durch dritte holen muss, sondern frei nach seinem Gutdüngen leben kann und darf.
Drum ist es mir unverständlich, dass jemand auf dich mit dem Finger zeigt, wenn du dich entscheidest bei deinem Kindern zu Hause zu bleiben. Das müssen ja Leute sein, die sich in ähnlich obsoleten Gesellschaftsstrukturen wohl fühlen wie die, die behaupten, die 68er Bewegung hätte die "Wertschätzung" der Mutter vollends zerstört.
Und warum fühlst du dich bei einer Eva Herman so gut aufgehoben, wenn sie doch offensichtlich von allen Freiheiten profitiert hat, die ihr erst die 68er Bewegung ermöglicht haben?
Versteh ich nicht!
Ich verstehe auch nicht, wie man sich von anderen Menschen derart beeinflussen lassen kann, die deinen Wunsch bei deinen Kinder zu bleiben nicht teilen können.
Das musst allein du und dein Partner entscheiden, niemand sonst.