Ich fand es tödlich langweilig bei Mama zu Hause! Meine Mutter war rund um die Uhr für mich da, aber sie konnte mich kleine Kröte einfach nicht ausreichend beschäftigen und fördern. Meine Freunde waren endweder im Kindergarten oder ebenfalls zu Hause bei überbesorgten Müttern. Ich habe jedes Kind beneidet, das in den Kindergarten durfte (abgesehen von der Schlaferei nachmittags), und war heilfroh, als ich endlich in die Vorschule kam.
Und wenn Deine Kinder die Kita derart als Hölle empfunden haben, hättet Ihr vielleicht mal überprüfen sollen, ob es Alternativen gegeben hätte. Natürlich gibt es Scheiß-Kitas - überfüllt, mit uninteressierten oder überforderten Betreuerinnen etc. - aber damit muss man sich ja nicht abfinden.
In meiner Umgebung (Nachbarn, Kollegen) jedenfalls gehen nahezu alle Kleinkinder in eine Kita, und keins von denen geht ungern hin, schon gar keins empfindet es als "Hölle". Ganz im Gegenteil: Die Mäuse berichten begeistert von Bastelnachmittagen, bei denen sie die Geschicktesten waren, von neuen Liedern und Spielen, die sie gelernt haben und die wir doofen Erwachsenen gar nicht verstehen, von der "ersten großen Liebe" (Zitat vierjährige Nachbarstochter: "Der Jonas will mit mir gehen, aber ich liebe doch schon den Benny") usw..
Klar gibt es Schattenseíten, z.B. was die "Ausdrücke" angeht, die die Zwerge mit nach Hause bringen. Aber ein Kita-Kind lebt ja nicht ab sofort und auf ewig von den Eltern getrennt. Es kommt voller Abenteuer nach Hause, und dann sind da Mama oder Papa, denen sie berichten und die natürlich auch erzieherisch eingreifen können.
Wenn über Kita-Kinder berichtet wird, bekommt man manchmal den Eindruck, die Rabeneltern geben die Kleinen eines Tages in der Kita ab und sehen sie bis zum Abitur nicht mehr wieder. Als ob ein Kita-Kind ab sofort keine Mutter mehr hätte ...