Re: Kerner wirft Eva Herman aus seiner Sendung
geschrieben von:
Leo, 11.10.07 16:09 |
Na gut, einmal mache ich mir noch die Mühe:
USA schrieb:
>
>
> Und du weichst meiner Antwort aus. Die Chancen nach diesem
> System mit dem Kind alleine dazustehen sind gleich 0.
Warum? Bist Du gegen Unglücksfälle gefeit?
> wenn, gibt es andere Verwandte
Und die sind alle als gute Erzieher für Dein Kind geeignet? Was für eine paradiesische Familie!
> Du bist dir
> wahrscheinlich nicht bewusst, welche Schäden diese
> Institutionen verursachen können, je mehr desto jünger die
> Kinder sind.
Aber Du bist es, wie's aussieht. Langsam würde mich mal der Quell Deines Wissens interessieren. Stimmt nämlich Deine Theorie, dann sind nahezu alle meine Freunde und Kollegen schwer gestört. Außer mir natürlich. Ich war kein Kindergartenkind. Was hab' ich für ein Glück!
Also, wer ist der oder wer sind die Wissenschaftler, die Deine Theorie von der "Hölle auf Erden" im Kindergarten bestätigen. Ich gehe mal davon aus, dass Deine Behauptungen fundiert sind und nicht nur aus Deinen eigenen schlechten Erfahrungen in der Kindergartenzeit herrühren. Subjektive Erfahrungen verzerren nämlich oft das Bild, das man von bestimmten Dingen hat. Aber das ist Dir sicher nicht neu.
> Da zeigt sich dein mangelhaftes Verständnis vom Christentum.
Ein schwerer und unfairer Vorwurf. Ich bin keine Christin, habe aber sehr viel Verständnis für den Glauben eines Menschen. Und ich kenne die Bibel und christliche Werte (bestimmt besser als mancher Christ).
> Wie gesagt, davon gehe ich in einem gesunden Staat aus. Das
> ist ein langwieriger Prozess, aber er ist machbar. Wenn
> wieder Werte regieren und ein geregeltes Familienbild, werden
> solche Menschen auf ganz natürlichem Weg aussterben.
Hallo Darwin. Diese Theorie ist allerdings hochinteressant. "Wenn wieder Werte regieren und ein geregeltes Familienbild" "wieder", das heißt wohl, dass es schonmal so war. Nun denn, mein lieber Familienhistoriker, nenn mir eine Zeit, in der keine Mütter ihre Kinder vernachlässigt, keine Väter fremdgegangen und ihre Familien verlassen, keine Eltern ihre Kinder misshandelt haben ...
Was hat der "Staat" mit persönlichen Charakteren zu tun? Und wie soll er schlechte Eltern "aussterben" lassen? Mit Sterilisierungspflicht oder mit sofortiger Exekution?
> ich bin davon überzeugt, dass es
> nicht dienlich ist, die von Gott gegebene Biologie von Mann
> und Frau ihren Bestimmungen zu entreißen, so dass für das
> Kind überhaupt keine Orientierung mehr möglich ist.
Kinder haben keine Orientierung mehr, weil Mama nicht den ganzen Tag am Herd steht und Papa auch mal die Windeln wechselt ... kann es sein, dass Du Liebe und Zuneigung mit Rollenklischees verwechselst? Kinder brauchen in erster Linie Menschen, die sich liebevoll Zeit für sie nehmen. Das ist keine Grundeigenschaft von Verwandtschaft. Auch die Mutter, die in einem riesigen Haus mit einer vielköpfigen Kinderschar nicht weiß, wo ihr der Kopf steht, und für die Kleinen keine Zeit hat, vernachlässigt ihre Kinder. Und ein liebevoller Vater, der anstelle der Mutter zu Hause bleibt, kann sehr wohl die beste Lösung für seine Kinder sein. Auch wenn's nicht in die "gottgegebene Biologie" (was hat das überhaupt mit Biologie zu tun? Außer der Schwangerschaft, der Geburt und dem Stillen sehe ich keine Aufgabe in der Kleinkinderbetreuung, die nicht ein Mann ebenso erfüllen könnte) und das klassische Rollenbild passt. Ich kenne wundervolle Väter und Hausmänner.
> Viele
> Mütter scheinen sich wichtiger zu nehmen als ihr Kind.
Stimmt. Viele Väter auch. Ist das ein Vorrecht der Männer?
> Eine Alice Schwarzer konnte der Frau helfen
> sich zu emanzipieren und sich aus unverschuldeter
> Benachteiligung zu befreien, sie konnte die Frau allerdings
> nicht glücklich machen
Woher stammt denn nun diese Weisheit? Du meinst, alle Frauen sind glücklicher, wenn sie Hause bei ihren Kindern sitzen, sich mit den Mäusen den ganzen Tag in der Lala-Sprache unterhalten und lecker kochen für den lieben Gatten, der am Abend hundemüde von der Arbeit kommt und keinen Bock hat, wenigstens jetzt mit seiner Frau ein angeregtes Gespräch zu führen. Kein Wunder, die Kollegen (und Kolleginnen) im Büro waren ja auch seinen intellektuellen Ansprüchen viel eher gewachsen. Seine Frau aber möchte über die ersten Malversuche des Stammhalters berichten, über den tropfenden Wasserhahn, den Streit bei den Nachbarn, den Hund, der ins Tulpenbeet geschissen hat ...
Sicher gibt es viele Frauen, die von einer solchen Lebenssituation ausgefüllt sind, die meisten aber möchten nicht bis zur Pubertät des Nachwuchses auf den Begriff "Mutter" reduziert werden. Und danach keine Möglichkeit mehr haben, an dieser Heimchen-Situation noch etwas zu ändern.
Woher also nimmst Du die Erkenntnis, dass die Emanzipation die Frauen nicht glücklich gemacht hat? Unabhängigkeit und Selbstbestimmung ist ein wunderbares wertvolles menschliches Gut. Auch für weibliche Menschen.