Zurzeit laufen in der ARD-Mediathek ja wieder die Tara-King-Folgen von "Mit Schirm, Charme und Melone".

Ich werde damit einfach nicht warm. Allein die Mimik von Linda Thorson! Tara guckt bei überraschenden Wendungen oft "wie 'ne Kuh, wenn's blitzt". Wo Emma Peel zwar verwundert war, das aber - je nach dem - mit einem leicht amüsierten Lächeln oder aber zornigen Gesichtsausdruck bedachte, gibt Tara King das kleine Mädchen. Das pure Gegenteil von Emma Peel. "Steed! Sie sind zauberhaft!" (oder so ähnlich, in "Invasion der Erdenmenschen") wäre Emma nie ernsthaft über die Lippen gekommen, auch wenn sie Steed sehr wohl schätzte und mochte. Tara ist keine ebenbürtige Partnerin für John Steed! Eben nur "Tschingbumm-Tara" ... Kein Wunder, dass nach nur einer Staffel erstmal Schluss war mit den Avengers!

Es mag aber sein, dass es auch mit der Reihenfolge Cathy Gale -> Emma Peel -> Tara King zu tun hat. Wäre es andersrum gewesen, also Tara, dann Emma, dann Cathy - vielleicht wäre die Sicht dann eine ganz andere. Dann hätte Tara für die Anfänge gestanden vor der Hochphase und Cathy fürs Ende.

Dazu fällt mir eine Parallele zu einer Aussage von Dieter Hildebrandt zu einem ganz anderen Thema - Wirtschaftswunderzeit - ein, sinngemäß: "Das Gefühl es geht vorwärts, alles wird besser, ist enorm motivierend!" So könnte es - in psychologischer Hinsicht - auch sein bei der Bewertung der drei Partnerinnen von Steed.