The House that Jack built! Achtung: Spoilergefahr!
geschrieben von:
Kaschi, 01.12.23 02:30 |
Achtung Spoiler!
Wer die Folge "Das Häuschen im Grünen" in der ARD-Mediathek noch sehen will - bitte nicht weiterlesen!
Habe der ARD-Mediathek vorgegriffen und die Folge "Das Häuschen im Grünen/The House that Jack built" per Kauf-DVD gesehen. In dieser Box wird jede Emma-Peel-Folge von Oliver Kalkofe und Wolfgang Bahro in einer Vorschau angekündigt, verbunden mit etlichen Hintergrundinfos sowie einer Bewertung der Episode durch die beiden. Die Infos sind zumeist interessant, oft humorvoll verpackt. Ein echter Zugewinn!
Bei der oben genannten Folge komme ich allerdings zu einer völlig anderen Bewertung als die beiden, die die Geschichte um das durchtechnisierte Haus als Falle für Emma Peel nur durchschnittlich, eher unterdurchschnittlich bewerten. Ihre Kritik: Es gibt keine skurrilen Figuren oder Gags, es passiert lange Zeit wenig bis gar nichts. Zu Beginn gibt es nicht mal eine Leiche. Immerhin erfährt man den Geburtsnamen von Emma Peel: Knight (und noch etwas mehr aus ihrer Biographie, Anmerkung von mir).
Okayyyy - und das bei meiner Lieblingsfolge der gesamten Serie! :-)
In der Tat gibt es diesmal keine überkandidelten Figuren (mit einer kleinen Ausnahme zu Beginn: "Pongo"). Dafür landet Emma in einem Haus und merkt nach und nach, dass sie in einer Falle sitzt, die sie das Leben kosten wird, wenn sie sie nicht knackt. Mehr und mehr schließt sich die Schlinge um ihren Hals. Je besser sie versteht, was es mit dem Haus auf sich hat, desto bedrohlicher wird es für sie. Mal steht sie kurz vor der Resignation, dann vor einem Nervenzusammenbruch. Doch sie reißt sich zusammen, gibt nicht auf - und findet heraus, wer hinter dieser Falle steckt. Die Antwort ist durchaus logisch und plausibel. Fantasy-Elemente sind nicht vonnöten. Dass die Gefahr, die ihr nun droht, wirklich lebensgefährlich ist, bekommt ein dort bereits seit Jahren gefangener Mann zu spüren, der den Verstand verloren hat und durch eine Panikaktion sterben muss. Das ist auch Emmas Perspektive!
Doch Emma ist eben Emma ...
In meinen Augen ist diese Episode zwar völlig anders als die meisten anderen der Avengers. Beklemmend, bedrückend. Aber gerade deshalb ist sie toll! Als Emma sich befreit hat, kommt Steed auch in das Haus, das nun aber seinen Schrecken verloren hat. Mrs. Peel guckt ihn nur zärtlich an, verliert kein Wort - und beide verlassen den gespenstischen Ort ...
Der übliche Schlussgag hätte hier ruhig unterbleiben können.
Wer es bisher noch nicht kapiert hatte - spätestens mit dieser Folge war klar, dass Emma Peel ein völlig anderer weiblicher TV-Charakter war als alles, was bis dahin im TV zu sehen war!
Wobei diese Folge allerdings hierzulande erst in den Neunzigern zu sehen war.