Emma Peel im Afrikanischen Sommer
geschrieben von:
Kaschi, 24.11.23 00:53 |
Zur Folge "Afrikanischer Sommer/Small Game for Big Hunters":
Das Fernsehprogramm hatte und hat immer eine politische Wirkung, ob nun offen geäußert oder versteckt. Ich denke, bei der Emma-Peel-Folge "Afrikanischer Sommer" tritt das sogar offen zu Tage: ein fiktives Land, Kalaya, hat sich von der britischen Kolonialherrschaft befreit. Aber ein paar Unverbesserliche wollen das Rad zurückdrehen und bereiten in der Nähe von London ihre Rückkehr zur Herrschaft in Kalaya vor. Dabei schrecken sie nicht vor Völkermord zurück, den sie mittels einer Spezialzüchtung der Tse-Tse-Fliege herbeiführen wollen. Nach und nach kommen Steed und Peel hinter dieses Vorhaben und bekämpfen es dann, natürlich erfolgreich. Ein "Eingeborener", den es auch nach London verschlagen hat, tritt zunächst so auf, wie europäische Rassisten sich Schwarzafrikaner vorgestellt haben bzw. vorstellen: Kriegsbemalung, Tamm Tamm, Giftpfeile, grausame Rituale ... Am Schluss zeigt sich aber, dass sich hinter dieser Tarnung durchaus ein moderner Freiheitskämpfer verbirgt. Die Drehbuchschreiber beziehen klar Position, wohlgemerkt 1965, und zwar nicht für das alte Empire!
Auch in anderen Folgen kommen Vertreter der alten Ordnung oft nicht gut weg: mindestens sind sie vertrottelt, manchmal bösartig.Immer ziehen sie am Schluss den Kürzeren! Gut so!