Und weil Gas teurer wird schnellen jetzt auch noch die Strompreise in die Höhe, obwohl nur ein geringer Prozentsatz des Stroms aus Gaskraftwerken kommt. Doch warum ist das so?
Die Strompreise werden an Strombörsen ermittelt, deren Akteure logischerweise die Stromproduzenten, also Kraftwerksbetreiber sind. Durch den hohen Nachfragedruck infolge der wiederangesprungenen Konjunktur werden zusätzlich zu den billig produzierenden Atom-, Öko- und Kohlekraftwerken auch noch die Lieferungen der sündteuren Gaskraftwerke benötigt.
Um den Bedarf zu decken werden sie immer dann zugeschaltet, wenn Strom knapp wird, also gerade jetzt wo die Wirtschaft nach der langen Corona-Depression auf Hochtouren läuft. Gaskraftwerke sind im Moment also systemrelevant und treiben, aufgrund der hohen Kosten des Rohstoffs Gas den Börsenpreis in die Höhe.
Würden nämlich die Atomkraftwerks- oder Windparkbetreiber nicht genau so viel Geld einstreichen wie der Gaskraftwerksbetreiber, könnten sie ihr Angebot vom Markt kurzfristig zurückziehen, wodurch plötzlich ein Nachfrageüberhang entstünde, der den Strompreis in astronomische Höhen triebe.
Dieses Erpressungspotenzial ist immer dann hoch, wenn teure Stromlieferanten die Energielücke füllen müssen und damit für konstant hohe Gewinne der anderen Stromerzeuger sorgen. Der Preis pendelt sich auf dem höchstmöglichen Niveau ein, würde nämlich nur ein Marktteilnehmer ausscheren, gingen vielerorts die Lichter aus.
Daraus folgt: Öko- und Atomstromproduzenten haben geringe Gestehungskosten, machen aber märchenhafte Gewinne, nur weil einige wenige Mitanbieter hohe Kosten haben.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 31.03.22 01:03.