Wer internationale Publikationen liest, dem fällt auf dass die Chinesen im Verborgenen längst von Russland abgerückt sind und den Schulterschluss mit den USA suchen, nachdem Xi, Macron und Scholz vor wenigen Tagen Freundlichkeiten ausgetauscht haben.
Die größte Pekinger Parteizeitung schreibt heute:
"China hat nicht die Absicht, das vom Westen errichtete Nachkriegssystem in Frage zu stellen, möchte aber, dass das System gerechter wird. Die USA sollten mehr Einfühlungsvermögen und Selbstvertrauen an den Tag legen, damit sie erkennen, dass es wesentliche Unterschiede zwischen dem Wettbewerb mit China und der Konfrontation mit der Sowjetunion im Kalten Krieg gibt...
Als wichtiger Wachstumsmotor, Armutsbekämpfer und Förderer einer nachhaltigen Entwicklung kann China einen wichtigen Beitrag zu einem Weltsystem leisten, das auf Rechtsstaatlichkeit und freiem Handel beruht, was auch den USA zugute käme...
Die Art und Weise, wie sich die Russland-Ukraine-Krise entwickelt hat, insbesondere das Ausmaß der von den USA angeführten Sanktionen gegen Russland, hat Peking daran erinnert, dass der Westen nach wie vor die Hauptadern des Weltsystems beherrscht und dass die enorme Widerstandskraft der USA nicht ignoriert werden sollte."