Wilkie schrieb:
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> jewel schrieb:
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> > Eine Streichung der Szenen bei
> > zukünftigen Ausstrahlungen ist doch wirklich
> > nicht zu viel verlangt.
>
> Entscheidend ist, ob das so machbar ist, dass der
> Film anschließend nicht entstellt ist.
Ich habe "Reifezeugnis" noch vor ein paar Wochen gesehen, allerdings ohne besonders auf die Nacktszenen zu achten. Man hätte den Film sicher problemlos mit weniger oder ganz ohne Nacktszenen drehen können, und er hätte trotzdem die gleiche Wirkung erzielt. Und wahrscheinlich kann man die betreffenden Szenen auch mit wenigen behutsamen Schnitten entschärfen.
Die Art der Beziehung zwischen Sina Wolf und Helmut Fichte wird ja auf verschiedene Art sehr deutlich gemacht. Das geht schon mit Sinas Anfangsmonolog aus dem Off los, dann folgen die Kritzeleien in Michaels Schulheft und schließlich Fichtes Aussage, er sei mit Sina intim gewesen.
Ob der NDR nun Nastassja Kinskis Forderung erfüllen sollte, ist eine andere Frage. Dass sie das Thema erst Jahrzehnte später zur Sprache bringt, ist m.E. kein Argument, das man gegen sie verwenden kann. Natürlich können Traumata auch nach Jahrzehnten wieder hochkommen. Dass sie sich erst nach dem Tod von Wolfgang Petersen zu Wort meldet, ist natürlich auf den ersten Blick seltsam, aber womöglich hat sie sich auch wegen seines Todes wieder damit beschäftigt.
Es bleibt zu hoffen, dass Nastassja Kinski das Gesprächsangebot des NDR annimmt, damit man erst mal klären kann, ob ihre Vorwürfe stimmen (auch die Erinnerung kann trügen), und um eine Lösung zu finden, damit der Film auch weiterhin (womöglich nur um wenige Sekunden gekürzt) gezeigt werden kann. Wäre schade, wenn ausgerechnet einer der bekanntesten Tatort-Klassiker dauerhaft im Giftschrank verschwinden würde.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 08.03.24 14:28.