Re: 23.06.23: Krämerladen und Supermarkt
geschrieben von:
Spoonman, 22.06.23 18:34 |
Wilkie schrieb:
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> Besonders gespannt bin ich auf den Film von 1976
> "Der Laden wird geschlossen". Ich habe selbst
> mehrere Ladenschließungen miterlebt, plötzlich
> wurden die Regale immer leerer, weil sie nicht
> mehr aufgefüllt wurden, sehr traurig. Es begann
> mit den kleinen Läden in den Innenstädten, dann
> folgten die Vororte und zum Schluss die Läden in
> den Dörfern. Als 1975/76 im ZDF die Serie
> "Spannagl und Sohn" lief, war das schon eine Art
> Abgesang auf die kleinen Lebensmittelläden. In
> der ZDF-Serie "Neues aus Uhlenbusch" (1977 - 82)
> gab es noch den Laden von Tante Appelboom.
Ich bin auf alle drei Dokus sehr gespannt :)
In meiner Grundschulzeit (ab 1977) musste ich nur ca. 200 Meter zur Schule laufen, und auf dem Weg lag ein kleiner Lebensmittelladen, mitten im Wohngebiet am Rande der Kleinstadt. Ich kann mich nur noch ganz dunkel daran erinnern, weil er sehr bald geschlossen wurde, aber ich glaube, das war noch ein echter Tante-Emma-Laden, also ohne Selbstbedienung. Ob ich da jemals allein hingegangen bin, weiß ich gar nicht. Vielleicht war ich nur ein paarmal mit meiner Mutter da. Wenn ich mich richtig erinnere, wurde der Ladenbereich nach der Schließung in ein Wohnzimmer umgewandelt, und aus dem Schaufenster wurde ein Blumenfenster.
Eine Straße weiter gab es dann noch bis weit in die 80er hinein einen etwas größeren inhabergeführten Laden mit Selbstbedienung. Dort habe ich als ca. Sieben- bis Elfjähriger einen Großteil meines Taschengelds gelassen. Fast alles, was für Kinder interessant war (also Süßigkeiten, Knabberkram, Eis am Stiel, Getränke und Zeitschriften) fand man in unmittelbarer Nähe des Eingangs und der Kasse. Damit wollten die Inhaber (Mutter und Sohn) wohl dafür sorgen, dass Kinder nicht ständig durch den ganzen Laden liefen und dummes Zeug machten. Ich glaube, ich bin nur ganz selten mal nach hinten zum Kühlregal gegangen, um mir eine Milchschnitte zu holen. Der Laden war inoffiziell auch dafür bekannt, dass man dort am Sonntagvormittag hingehen konnte, wenn man noch irgendwas brauchte.
In derselben Häuserzeile gab es außerdem einen Bäcker, einen Fleischer und eine Sparkassenfiliale. Um 1983 herum machte dann um die Ecke ein Supermarkt auf (Tengelmann) - und damit begann endgültig der Niedergang dieses Lebensmittelladens. Wann genau er zugemacht hat, weiß ich nicht mehr. Am längsten hielt sich in dieser Straße noch der Fleischer, der wohl erst vor ein paar Jahren dichtgemaht hat.
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 22.06.23 18:36.