>Unerträglich ist sicherlich eine mangelhafte textliche Adaption
Noch unerträglicher ist eine textliche Adaption, die gar keine Rücksicht mehr auf die Originalfassung nimmt.
In den siebziger Jahren wurden zu viele Filme und Serien durch eine bewusst alberne Synchronisation zerstört. Da ein Teil der Zuschauer dieses Geschwätz für Humor hielt, griff diese Unsitte immer weiter um sich.
Da mussten dann Originalfassungen her, die damals aber nicht so leicht zu beschaffen waren wie heute. Die deutschen Fassungen viele dieser Filme sind unerträglich. Manche Synchronstimmen kann ich nicht mehr ertragen, zumal viele unterschiedliche Originalstimmen die gleiche deutsche Stimme verpasst bekommen.
Danneberg, Elsholz und Brandt mögen zum Beispiel freundliche, humorvolle und fleißige Menschen und Meister ihres Faches sein, aber ich höre John Cleese, Tom Hanks usw. lieber ungefiltert ohne künstlichen Tonfall. Bei der deutschen Fassung von "Fawlty Towers" dreht sich mir der Magen um.
Weder im Original noch in deutschen "Bearbeitungen" muss ich jede Anspielung verstehen. Es kommt mir eher merkwürdig vor, wenn sich in der Mongolei ein selbstverständlich deutsch sprechender Einwohner zu einem Kommentar über Harald Schmidts letzte Sendung verleiten lässt oder sich als Fan von Angela Merkel ausgibt.
Als Kind habe ich über einige Darsteller des bayerischen Komödienstadl gelacht, obwohl ich nur die Hälfte verstanden habe. Die Sendung hätte aber sehr viel verloren, wenn sie für Zuschauer im Norden von Willy Millowitsch, Heidi Kabel oder Otto Waalkes synchronisiert worden wären. Manche Stimmen waren unverwechselbar.
Für einen Teil der Zuschauer wäre eine solche Synchronfassung aber sicherlich "kult" und witziger als das Original. Einige würden wahrscheinlich noch heute behaupten, der Komödienstadl wäre in Bayern in der Urfassung ein totaler Flopp gewesen...
.. und es käme nur darauf an, dass eine Geschichte erzählt wird.