Eben. Die ersten zwei, drei Monate in Großbritannien habe ich auch alles verschlungen, aber irgendwann "leidet" die Muttersprache und man übernimmt Redewendungen aus dem Englischen, aber dennoch ist Englisch auch nach Jahren nie so vertraut und selbstverständlich. Und wenn man müde ist, kramt man doch wieder die alten Videokassetten raus oder schaltet auf deutsche Synchronfassung um und geniesst einen Film viel mehr.
Klar gibt es Schauspieler, die man nur noch im Original hören will, aber da viele Schauspieler nach Aussehen denn nach eindrucksvoller Stimme besetzt werden, bleiben die im Vergleich zur Synchronfassung reichlich blass.
Natürlich ist es interessant die viele verschiedenen Dialekte zu hören. Da ich sie oft trotz emsigem Bemühen nicht zuordnen kann noch weiss, was für Klischees für Engländer damit verbunden sind, ist das ganze eher eine Kommunikationsbarriere.
Filme sind eben für das jeweilige heimische Publikum gemacht und nicht für Deutsche, Franzosen etc. und einiges muss eben auch mal erklärt werden. Warum fragen amerikanische Polizisten nach einem Führerschein: die haben keinen Ausweis, in England muss man Kontoauszüge oder die Registrieung beim Hausarzt als Identitätsnachweis mitbringen. Das ist ja alles kulturell lehrreich sehr, aber oft nicht handlungsrelevant und nur verwirrend.
Ich habe mir mal "Das Boot" und "In weiter Ferne so nah" mit englischen UT angesehen und habe fast die ganze Zeit nur die UT kontrolliert. Wenn man eine Sprache gut versteht, lenken sie ganz gewaltig ab, vor allem, wenn sie eher Zusammenfassungen als wortgenaue Übersetzungen sind.
Ist man auf sie zwingend angewiesen hat man nicht mehr viel vom Film. (Im Theater mit Übertiteln ist es noch schlimmer). Filme auf DVD kann man ja hin und herspulen da hat man noch was davon, aber im Fernsehen oder Kino, nee.
Ganz abgesehen davon, dass manche UT auch nicht das Gelbe vom Ei sind. Darüber spricht nur keiner. Leider überdecken sie oft die Schauspieler. Soviel zum Kunstgenuss.
Charlie