Re: ARD-Themenwoche "Glaube"
geschrieben von:
pars, 17.06.17 10:13 |
Mittlerweile glaube ich, dass Du mit dem Gesülze Geld verdienen willst.
Isaak_Hunt schrieb:
>
> Ich denke, da liegst du richtig. Mich interessiert
> nicht was man glauben kann, um sich Wohlgefühl zu
> verschaffen, sondern was nach möglichst
> objektiven Kritieren wahr sein kann und der
> erfahrbaren Realität entspricht.
> Wunschdenken ohne rationale Bodenhaftung hat mich
> nie interessiert, sondern immer eher eine
> skeptische Haltung, in der man hinterfragt, wie
> die Wurst gemacht wird, anstatt sie einfach nur zu
> essen.
> Das ist bestimmt eine grundsätzliche Haltung zum
> Leben und zur Frage der Erkenntnis und
> Erkenntnisfähigkeit.
>
> Ich würde aber sagen, dass das eigentlich so
> ziemlich alle Menschen tun, aber oft genug
> ausgerechnet dort ausklammern, wo es unangenehm
> wird - der Endlichkeit der Existenz, und zwar
> nicht nur der eigenen Endlichkeit - was schon
> schlimm genug ist - sondern viel schlimmer: der
> Endlichkeit der Existenz anderer Menschen, die
> einem etwas bedeuten.
>
> Nach meiner Auffassung beschreibst du auch hier
> eine funktionalistische Sicht auf die Religion und
> den Glauben, den man für sich erwirken soll, um
> damit das Ergebnis einer Art "seelischen
> Besänftigung" zu erwirken.
>
> So funktioniert die Nummer aber in der Regel
> nicht, wenn man sich nicht selbst auf den Glauben
> konditionieren kann und will.
>
> Das erinnert mich etwas an die sogenannte
> "Pascalsche Wette", bei der ich doch etwas
> erstaunt war, als sie irgendein katholischer
> Funktionsträger tatsächlich in der
> Fernsehöffentlichkeit auspackte. Wie auch die
> Pacalsche Wette, relativiert sich das Ganze, wenn
> man hinterfragt, an welcher beliebigen Religion,
> welchen Glauben oder welche Gottesvorstellung man
> sich denn nun abarbeiten solle, um daraus einen
> "Benefit" zu ziehen.
>
> Das eigentliche Problem, das mich dann wohl noch
> zum Antitheisten macht, besteht eher in den
> Problemen unserer Zeit. Die lassen sich nicht
> einfach wegbeten, sondern mit
> naturwissenschaftlicher Erkenntnis und einer auf
> Vernunft basierenden Ethik lösen, während sich
> die "Beter" gerade in den letzten Jahren oft genug
> mit einem schmissigen "Allahu akbar" auf den
> Lippen als Feinde jeglicher Zivilisation erweisen.
>
> Die "Nebenkosten" religiösen Glaubens sind mir
> einfach zu hoch, als dass man das einfach so
> hinnehmen könnte, wenn religiöser Extremismus
> und Fundamentalismus im Fahrwasser gemäßigter
> Religion immer größer wird.
> Speziell für Deutschland bin ich der Auffassung,
> dass uns die inkonsequente Trennung von Staat und
> Kirche und die Unbedarftheit der Religion
> gegenüber noch das Genick brechen wird.