Es geht hier gar nicht darum Intoleranz anzuprangern. Ich sage eher, dass man der religiösen Intoleranz überhaupt nicht tolerant gegenüberstehen muss. Wenn auf der Hochzeitsfeier der extreme Bruder wieder hackevoll ist und deshalb die Gardinen im Saal anzünden will und ins Buffet rotzt, dann muss man nicht mehr passiv daneben sitzen und so tun, als würde gerade nichts passieren.
Toleranz ist dulden. Ich bin der Auffassung, dass ausnahmslos alle Religionen so hohe Kosten und Nebenwirkungen haben, dass die positiven Aspekte schon vernachlässigbar sind, und das zeigt sich eben in Leuten, die mal nicht mit dem Coca Cola Truck auf den Weihnachtsmarkt fahren.
Ich gehe sogar noch weiter und sage, dass mit jedem Stück religiöser Moral, dass der Legitimation dient, Schwulen aufs Maul zu hauen, oder Frauen die Selbstbestimmung über ihren Körper zu verweigern, gleichzeitig die ganzen positiven Moralsätze der Religion vergällt.
Darüber hinaus können wir die Religionen ohnehin nur tolerieren, solange sie sich "weltlichen" Gesetzen und ethischen Normen unterordnen. In dem Moment, wo sich Religion anmaßt, exklusiv "die Wahrheit" zu verbreiten und religiöse Regeln über besagte "weltliche" Gesetze stellt, ist eigentlich schon vorbei mit der Toleranz, denn dann finden wir etwas vor, was diese Gesetze überwinden oder aushebeln soll.
Das betrifft den Islamisten, das betrifft ganze Religionen als Ideologie, dass betrifft sogar den einzelnen Christen, der meinte, er könne und dürfe seine Zehn Gebote über das Grundgesetz stellen.
Auch wenn "Gedankenverbrechen" nur in der Religion geahndet werden - die Zehn Gebote sind hier wieder "Blaupause" - sollte sich jeder Gläubige einer Religion tatsächlich darüber Gedanken machen, ob er sich nicht sogar mit seinem Glauben selbst zum Staatsfeind macht, wenn er "göttliches" Gesetz über "weltliches" stellen sollte.