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Re: Fallstricke der deutschen Sprache
MrMagoo, ich bin ueberwaeltigt!
Vielen Dank fuer Deine ausfuehrliche Erklaerung. Gruss, Chrissie MrMagoo schrieb: ------------------------------------------------------- > Sind aus dieser Diskussion Beiträge > verschwunden?! 🤔 > Hier kam dich schon der Kommentar, daß es einen > Unterschied zwischen dt. "tippen" und engl. "type" > gab... und daß das Wort "Stopp" bereits > eingedeutscht ist ("Schtopp") - oder spinne ich? > 🙄 > > Weiter zum Thema: Wie ich (meine hier) gelesen zu > haben, daß "Stopp" eingedeutscht ist, ist > dasselbe mit "Tipp" passiert. > > In der Regel ist es ja so, daß Substantive aus > Verben abgeleitet werden. Verben sind im Deutschen > (mit Ausnahme von "sein" und "tun") immer > mindestens zweisilbig. Endet die erste Silbe auf > einen Vokal, nennt man das eine "offene Silbe" und > der Vokal ist lang auszusprechen ("sa-gen", > "ma-len", "ge-ben", "ge-hen", "su-chen"), endet > die erste Silbe auf einen Konsonanten, dann ist es > eine sog. "geschlossene Silbe", der Vokal ist dann > kurz. Im Schriftbild ist der Konsonant dann in > aller Regel gedoppelt oder es gibt eine > Konsonantenverbindung (also mind. zwei > unterschiedliche Konsonanten), die auf einen > kurzen Vokal deutet und die bei Worttrennungen > auseinandergezogen wird ("hof-fen", "nen-nen", > "schaf-fen", "müs-sen", "tip-pen", "stop-pen", > "den-ken", "fin-den"). > (Und letztlich ist dies auch der Grund, weshalb > ein "ck" in ein k-k aufgedröselt wurde: > "bak-ken", "wek-ken" - die Trennung "ba-cken" bzw. > "we-cken" suggeriert eine offene Silbe, der Vokal > müßte demnach lang ausgesprochen werden). > Das ist die Grundregel. > > Die Sprache tendiert dazu, Silben zu schließen, > d.h.: Stehen mehrere Konsonanten hintereinander, > wird bei einer Worttrennung der letzte zum Öffnen > der Folgesilbe verwendet, die restlichen > Konsonanten bleiben bei der vorigen Silbe ("er > mal-te", "er sag-te", "er such-te") - das gilt > auch bei Doppelkonsonanten und > Konsonantenverbindungen: "hoff-te", "tipp-te", > "stopp-te", "lenk-te,", "brach-te". > > Um diese Regeln möglichst eindeutig anzuwenden, > muß man auf den Infinitiv, also die Grundform des > Verbs zurückgreifen. Dann erschließen sich in > den meisten Fällen Schreibung und Aussprache der > anderen Formen. > Kurzum: Auch wenn das Wort "Tip" aus dem > Englischen kommt, so ist es eingedeutscht "tippen" > (mit Konsonantendoppelung, da das "i" kurz > ausgesprochen wird), die davon abgeleiteten Formen > werden regelgerecht mit Doppel-p geschrieben ("er > tippte", "getippt"). Das davon abgeleitete > Substantiv wäre demnach ebenfalls mit Doppel-p zu > schreiben. Bei Fremdwörtern kommt allerdings > dazu, daß es eine gewisse Zeit braucht, bis sie > in der deutschen Sprache ankommen, auch bei > französischen Wörtern gibt es oft Nebenformen > ("Affaire" vs. "Affäre"), die mehr oder weniger > gleichberechtigt auftreten. > > Da wir keine gesetzliche Rechtschreibung haben (es > ist nicht strafbar, Wörter nach eigenem Ermessen > anders zu schreiben), bleibt es natürlich jedem > selbst überlassen, "Tip" statt "Tipp" zu > schreiben, das mache ich selbst auch so. Ich > schreibe auch weiterhin "daß" oder "muß" sowie > "Känguruh" oder "Thunfisch". > Die deutsche Sprache ist im Grunde eine sehr > logisch aufgebaute und sehr explizite Sprache. > Eine dazu entwickelte (und obendrein > verschlimmbesserte) Rechtschreibung wird ihr nicht > immer gerecht... In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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