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Re: Fallstricke der deutschen Sprache
Sind aus dieser Diskussion Beiträge verschwunden?! 🤔
Hier kam dich schon der Kommentar, daß es einen Unterschied zwischen dt. "tippen" und engl. "type" gab... und daß das Wort "Stopp" bereits eingedeutscht ist ("Schtopp") - oder spinne ich? 🙄 Weiter zum Thema: Wie ich (meine hier) gelesen zu haben, daß "Stopp" eingedeutscht ist, ist dasselbe mit "Tipp" passiert. In der Regel ist es ja so, daß Substantive aus Verben abgeleitet werden. Verben sind im Deutschen (mit Ausnahme von "sein" und "tun") immer mindestens zweisilbig. Endet die erste Silbe auf einen Vokal, nennt man das eine "offene Silbe" und der Vokal ist lang auszusprechen ("sa-gen", "ma-len", "ge-ben", "ge-hen", "su-chen"), endet die erste Silbe auf einen Konsonanten, dann ist es eine sog. "geschlossene Silbe", der Vokal ist dann kurz. Im Schriftbild ist der Konsonant dann in aller Regel gedoppelt oder es gibt eine Konsonantenverbindung (also mind. zwei unterschiedliche Konsonanten), die auf einen kurzen Vokal deutet und die bei Worttrennungen auseinandergezogen wird ("hof-fen", "nen-nen", "schaf-fen", "müs-sen", "tip-pen", "stop-pen", "den-ken", "fin-den"). (Und letztlich ist dies auch der Grund, weshalb ein "ck" in ein k-k aufgedröselt wurde: "bak-ken", "wek-ken" - die Trennung "ba-cken" bzw. "we-cken" suggeriert eine offene Silbe, der Vokal müßte demnach lang ausgesprochen werden). Das ist die Grundregel. Die Sprache tendiert dazu, Silben zu schließen, d.h.: Stehen mehrere Konsonanten hintereinander, wird bei einer Worttrennung der letzte zum Öffnen der Folgesilbe verwendet, die restlichen Konsonanten bleiben bei der vorigen Silbe ("er mal-te", "er sag-te", "er such-te") - das gilt auch bei Doppelkonsonanten und Konsonantenverbindungen: "hoff-te", "tipp-te", "stopp-te", "lenk-te,", "brach-te". Um diese Regeln möglichst eindeutig anzuwenden, muß man auf den Infinitiv, also die Grundform des Verbs zurückgreifen. Dann erschließen sich in den meisten Fällen Schreibung und Aussprache der anderen Formen. Kurzum: Auch wenn das Wort "Tip" aus dem Englischen kommt, so ist es eingedeutscht "tippen" (mit Konsonantendoppelung, da das "i" kurz ausgesprochen wird), die davon abgeleiteten Formen werden regelgerecht mit Doppel-p geschrieben ("er tippte", "getippt"). Das davon abgeleitete Substantiv wäre demnach ebenfalls mit Doppel-p zu schreiben. Bei Fremdwörtern kommt allerdings dazu, daß es eine gewisse Zeit braucht, bis sie in der deutschen Sprache ankommen, auch bei französischen Wörtern gibt es oft Nebenformen ("Affaire" vs. "Affäre"), die mehr oder weniger gleichberechtigt auftreten. Da wir keine gesetzliche Rechtschreibung haben (es ist nicht strafbar, Wörter nach eigenem Ermessen anders zu schreiben), bleibt es natürlich jedem selbst überlassen, "Tip" statt "Tipp" zu schreiben, das mache ich selbst auch so. Ich schreibe auch weiterhin "daß" oder "muß" sowie "Känguruh" oder "Thunfisch". Die deutsche Sprache ist im Grunde eine sehr logisch aufgebaute und sehr explizite Sprache. Eine dazu entwickelte (und obendrein verschlimmbesserte) Rechtschreibung wird ihr nicht immer gerecht... 1-mal bearbeitet. Zuletzt am 18.11.23 09:22. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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