Ich hatte eine aeusserst strenge und unerfreuliche Kindheit und Jugend, wurde 1974 noch mit 19 Jahren von meinem Vater verpruegelt (das Gesetz in Germany wurde leider erst 2000 dahingehend geaendert, dass Eltern ihre Kinder nicht mehr verpruegeln duerfen).
Unterstuetzung erhielt ich 1973/1974 von keiner offiziellen Seite.

Als ich zum Hausarzt gehen wollte, um eine blutende Hinterkopfwunde behandeln zu lassen, die ich meinem Vater zu verdanken hatte, und den Hausarzt als Zeugen wollte, weigerte er sich, mich ohne Krankenschein zu empfangen.
Als ich zum Jugendgericht ging, um meinen Eltern das Sorgerecht entziehen zu lassen, liess sich die Jugendrichterin von meinem (mir verbal ueberlegenen) Vater das wieder ausreden.
Wenn ich heute im Fernsehen sehe, was alles fuer Kinder moeglich gemacht wird, dann frage ich mich, warum nicht schon 1974???

Folglich hatte ich ein Leben lang eine Riesenwut auf meinen Vater, brach auch den Kontakt zu ihm und zu meiner Mutter ab, und wanderte in die USA aus, weil ich mich schlicht und einfach weigere, mich im Alter um meine Eltern zu kuemmern - sie haben es nicht verdient.

Ich haette diese Wut gern frueher abgebaut (in der Hinsicht halfen mir die zahlreichen Psychotherapien nie), aber das gelang mir erst nach 2011 (mein Vater starb 2011 und ich empfand keinerlei Trauer), als ich die Buecher von Bettina Alberti und Sabine Bode ueber das transgenerationale Kriegstrauma entdeckte, und ein Buch mit dem Titel "Die gepruegelte Generation".

[de.wikipedia.org])

Gruss,

Chrissie



xy schrieb:
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> Ein Teilaspekt, der mir im Zusammenhang mit der
> Frage, wie Emotionen erlebt und gezeigt werden,
> sehr wichtig ist, ist der Umgang mit der Emotion
> "Wut". Wie ich hier und in den daran anknüpfenden
> Beiträgen erläutert habe, werden viele Emotionen
> meiner Überzeugung nach in der heutigen Zeit
> nicht mehr so authentisch und weniger offen
> gezeigt als früher. Eine Ausnahme gibt es jedoch.
> Und das ist die Emotion "Wut", eine milde Form von
> Hass und eine gesteigerte Form von Ablehnung.
>
>