xy schrieb:
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>
> Wie ist das bei Euch? Erlebt Ihr Emotionen
> häufiger als etwas, das Euch (nach Eurem
> subjektiven Empfinden) förmlich ergreift,
> erfasst, überkommt, sodass Ihr sagen könnt:
>
> "Ich weiß gar nicht, wie mir in diesem Moment
> geschieht!"
>
> Oder erlebt Ihr eher die andere Form, bei der es
> sich subjektiv so anfühlt, dass durch einen oder
> mehrere Gedanken Emotionen in Euch ausgelöst
> werden bzw. man sich sozusagen in eine bestimmte
> Stimmung hineindenkt?

Also, ich will mal so sagen, ich halte es nicht für möglich, Emotionen auf Kommando an- und abzuschalten. Ich kann nicht einfach sagen: "So, jetzt werde ich mal wütend!" Oder traurig oder fröhlich oder sonstwas. Gefühle kommen doch immer ungefragt, die kommen einfach hoch. Man kann höchstens willentlich beeinflussen, ob sie kommen, indem man sich in die richtige Stimmung bringt für das erwünschte Gefühl, z.B. traurige Musik hören, wenn man das Bedürfnis hat, sich mal auszuheulen.
Und umgekehrt weiß man, dass bestimmte äußere Reize bestimmte Gefühle auslösen werden, auch, wenn ich das nicht will. Wenn ich irgendwo ein trauriges Erlebnis hatte, werde ich den Ort in Zukunft meiden, weil ich weiß, sobald ich da hingehe, kommt das traurige Gefühl wieder hoch.

Ich würde aber trotz allem nicht sagen, dass man dann denkt, man weiß nicht, wie einem geschieht. Man weiß ja, dass es einem passieren kann, auf Dinge mit allen möglichen Gefühlen zu reagieren, die einen dann "überfallen". Das gehört zum Leben. Bei dir klingt es nach Kontrollverlust und nach einem Ausmaß, dass man damit überfordert wäre und nicht damit rechnet, so als ob man einen plötzlichen Schlaganfall hätte und einem auf einmal die Gliedmaßen nicht mehr gehorchen.
Ein Nicht-Autist muss aber immer damit rechnen, dass bestimmte Situationen irgendwelche Gefühle auslösen, das ist man aber von kleinauf gewöhnt und fühlt sich davon nicht beängstigt. man weiß auch, dass das allen anderen ebenso geht.
Ich persönlich mag es eigentlich, sensibel zu sein und schnell mit allen möglichen Gefühlen zu reagieren, für mich gehört das dazu. Ohne das würde ich mich fühlen, als ob mir ein Sinn fehlt, wie der Sehsinn.