Mit seinem Doktortitel kann man ihm vielleicht Eitelkeit unterstellen, was ich allerdings auch bezweifle.
Seine Vita auf diese Art und Weise aufzupolieren muss aber nicht unbedingt mit Eitelkeit zu tun haben. Ich behaupte eben, dass eine ganze Generation es nicht besser gelernt hat. Um sich gegen die vielen Bewerber durchzusetzen, neigen wirklich sehr viele 70er-Kinder dazu die kleinsten Tätigkeiten im Lebenslauf überproportional aufzublähen. Das will ich noch nicht einmal groß an den Pranger stellen, weil die ökonomischen Bedingungen beim Berufseinstieg heute doch andere sind als die der Generationen davor, auch für Akademiker.
Ich hatte einen Artikel gelesen, in dem Personaler in größeren Unternehmen diese 'Korrektur' der Vita bestätigen. Da wird dann schon mal die Praktikumsstelle zum ganz großen Schuss ausgeschmückt, damit die Tätigkeit wichtiger aussieht als sie eigentlich war. Auch das grenzt an Betrug, wird aber immer mehr als legitimes Mittel angesehen. Das mag alles andere als legitim und redlich sein, ist aber leider heute gängige Praxis.
Es erstaunt mich schon, dass Guttenberg das nötig hat, wo er doch in der Politik recht weit gekommen ist. Bei irgendeiner Version seines CV musste er wohl bleiben.
Klappern gehört wohl zum Handwerk für viele. Guttenberg scheint mir dabei halt ein Fall zu sein, der das ganz besonders verinnerlicht hat und jetzt halt damit vor die Wand fährt. Die ganzen Entdeckungen zu seiner Person passen jedenfalls in dieses Gesamtbild.