Kornelson schlug vor, dass ich einen Patricia Highsmith thread starten sollte.
Ich hoffe, es existiert noch keiner.

In den fruehen 80er Jahren las ich zum allerersten Mal die Tom Ripley Kriminalromane von Patricia Highsmith in der hervorragenden Diogenes Uebersetzung von Anne Uhde (die man heutzutage vergeblich in amazon.de sucht, es gibt anscheinend nur noch die Neuuebersetzung...ich frage mich, warum Diogenes die Buecher ueberhaupt neu uebersetzen liess?).

Die Matt Damon Version von "Der talentierte Mr. Ripley" haelt sich mehr an den Roman, aber Alain Delon hatte 1960 in René Clément's Film "Nur die Sonne war Zeuge" (Plein soleil) mehr Charisma. Aber der Schluss musste sich damals den vorherrschenden Moralvorstellungen der 60er Jahre beugen. Also wurde Ripley erwischt.
Das Besondere an den Ripley Romanen ist aber, dass Ripley nicht von der Polizei erwischt wird UND dass der Leser ihm wuenscht, dass es auch weiterhin gut geht. Ripley mordet nicht aus Mordlust, ist also kein Serienkiller im eigentlichen Sinne, er mordet, um seine Existenz zu erhalten. Was natuerlich nicht entschuldbar ist, aber zumindest verstaendlich.

Ich wuerde mich freuen, in diesem thread Eure Gedanken zu Patricia Highsmith zu hoeren, zu ihrem Leben, ihren Reisen (sie lebte in den USA, Italien, Frankreich, England und in der Schweiz) und ueber das Phenomen, dass ihre Krimis in Europa viel beliebter sind als hier bei mir in den USA. Was mich ehrlich gesagt verwundert.

Und nun hoffe ich auf viele Beitrage von Euch!

Gruss,

Chrissie