Türkisch klingt im Vergleich zu Arabisch natürlich weicher. Das würde ich auch bestätigen. Die kehligen Laute fehlen fast gänzlich, entsprechen fast dem deutschen Lautrepertoire.
Die Vokalharmonie macht die Sprache für mich dann auch "harmonisch", und das ist wohl auch das, was Leute unbewusst aufschnappen und imitieren, wenn sie Türkisch imitierten oder umschreiben müssten. Alles irgendwie in Suffixe an Wörter anzuhängen, macht Türkisch für mich zwar irre kompliziert, aber es hat doch eine interessante Sprachmelodie.
Dann fällt mir ad hoc ein Ausdruck wie der Kosename "canım" ein, was für mich etwas Poetisches hat, bei dem ich wahrscheinlich jeder Frau so ziemlich alles verzeihen würde. Wortwörtlich heißt das "meine Seele", denke ich. Ist doch schön.
Dem gegenüber stehen dann auch die Wörter und Namen mit "gül", die dann aus deutscher Sicht dann wirklich nicht so schön klingen, wie für den Türkischsprecher, der da etwas mit "Rose" hört.
Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich beim Spracherwerb schon früh die Flinte ins Korn geworfen habe, weshalb ich die Sprache in ihrer Gänze nicht erfassen kann.
Ähnlich wie Deutsch, aber eben doch etwas anders, halte ich Türkisch auf seine Weise für eine "präzise" Sprache, mit der man sich sehr genau ausdrücken kann. Englisch, oder das mir etwas bekannte Japanisch sind deutlich vager. Speziell beim Japanischen lässt man in Sätzen manchmal so viel weg, dass sich der Inhalt oft nur im weiteren Kontext erschließt, was dann auch genutzt wird, um mit Doppeldeutigkeiten und vagen Anspielungen förmlich um sich zu schlagen.