Ja, das stimmt wohl. Ich habe mich zeitweilig auch mit der Japanischen Sprache beschäftigt - leider eher halbherzig und unsystematisch.
Wie für andere Sprachen auch, gibt es für Japanisch zertifizierte Kenntnislevel. Der Höchste, N1, ist meines Wissens mit 1850-2000 chinesischen Schriftzeichen verbunden, die man in einem Vielfachen Kombinationen dann als Vokabel beherrschen muss, bei dem es dann schon fünfstellig wird.
Das soll dann gerade einmal reichen, um Tageszeitungen gut lesen zu können, wobei man immer noch Defizite hat.
Bei manchen sehr ungewöhnlichen Zeichen und Wörtern schreiben die Japaner selbst die Bedeutung dazu.
Chinesen können deshalb sehr häufig grob verstehen, worum es in japanischen Texten geht. Hürde für Chinesen sind dann allerdings die typischen japanischen Silbenalphabete, abweichende Zusammensetzungen von Wörtern, die sich historisch ergeben haben, und für Chinesen im kommunistischen China dann auch noch die vereinfachten Schriftzeichen, die es nur dort gibt.
Was den Spracherwerb im Japanischen dann aus meiner Sicht auch noch brutal macht, sind die unterschiedlichen Aussprachen. Für die meisten Schriftzeichen muss man sowohl eine sinojapanische Aussprache, als auch eine japanische Aussprache lernen.
Populäres Beispiel dafür, dass dann in anderen Sprachen auch für Verwirrung sorgt, ist das Schriftzeichen für "Berg". Das wird nach sinojapanischer Aussprache "san" gesprochen, nach japanischer Aussprache "yama".
Der Japaner spricht in seiner Aussprache selbstverständlich vom "Fujisan", während er international aufgrund eines Übersetzungsfehlers zum "Fujiyama" wurde. Ein Schriftzeichen, zwei Aussprachen, aber es vom Kontext abhängig, welche Aussprache gerade verwendet wird.
Das macht Japanisch mitunter recht kompliziert.
Die Liebe zu Piktogrammen erklärt sich zum Teil auch aus der Schrift selbst, wobei gerade das Zeichen für "Berg" wieder ein Paradebeispiel ist, weil es stilisiert Berggipfel wiedergibt. Bei den Vorlaufen der modernen Schrift wird das noch deutlicher, hier: [
en.wikipedia.org]