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Re: TV-Trash - Die schlechtesten Fernsehsendungen von früher
Für mich zu den nur schwer zu ertragenden Sendungen gehörte in frühen Kindertagen eine Bastelshow im Kindeprogramm, in der eine bayrische Dame mit Kindern bastelte. irgendwas mit "Basteln mit Erika" oder sowas. Das war wirklich nicht zu ertragen.
Wenig später dann gab es zwei Sendungen, die mein Vater sehr gerne sah, und ich war nur genervt - das "Bayrische Bilder- und Notenbüchel" - eine halbe Stunde dauerlangeweile, gefolgt von "Der Fenstergucker", in dem es um sakrale Bauten (Kirchen, Kapellen, Klöster u.ä.) ging. Eine langweiliger Infosendung gabs wohl kaum. Okay, ich war Kind, heute würd ich es vielleicht als Geräuschkulisse ertragen können. Aus jenen tagen stammte auch "Luis Trenker erzählt..." - Heute mag ich ihn, als Kind war die Sendung für mich absolute langeweile. Eine halbe Stunde einem Mann zuschauen, der labert, ohne Luft zu holen. Ach nee, zwischendurch musste er sich mal räuspern. Ich mochte seine Filme, aber das Gelaber ging mir auf den Senkel. Eine halbe Stunde Vorfreude auf das spätere Programm... Nur Fußball war noch langweiliger. Was ich aus heutiger Sicht nicht schlecht, aber damals schwer zu genießen fand, waren die eher sterilen Operetten-TV-Inszenierungen. Die hatten eine ähnliche Studioatmosphäre wie die britischen TV-Serien. Für meine Eltern Pflichtprogramm, und die Operetten waren ja auch nicht schlecht, aber die auf TV getrimmte Inszenierung ging gar nicht. Der Blaue Bock war am Anfang unerträglich, aber was mich dann später noch furchtbar störte ist, dass die ganzen Lieder mit Vollplayback gesungen wurden und die texte oft mit dem Lippenbewegungen der Interpreten nicht übereinstimmten, zudem waren Schauspieler zu gast, die gar nicht singen konnten und ihre Lieder vorher (wohl eher widerwillig) auf Band aufgenommen hatten. Dazu noch das süffisante Grinsen des Orchesterleiters Franz Grothe... das war schon starker Tobak für einen heranwachsenden jungen Menschen. Aber meist wurde halt das geschaut, was Vater und Mutter wollten. Furchtbar schlimm für mich war eine Serie um einen afrikanischen Jungen, den die Kamera dabei begleitete, wie er einsam durch die Steppe und Urwald zog - Titel hab ich vergessn, aber das war Langeweile pur. Dann gab es noch diese unsäglichen symchonisierten Tierdokus aus den USA... oh je, das ging auch nicht. Und Sielmann und Grzimek konnte ich gerade noch so ab. "Was bin ich" war dann von allen Quizsendungen die langweiligste, abgesehen von Marianne Koch, die ich sehr mochte. Bei ihr fand ich sogar die Werbung für Ado-Gardinen Kult... :D Die für mich mit Abstand am schwersten zu ertragende Samstag Abend Quizshow war "Einer wird gewinnen" - Kuli hat sie damals alle in Grund und Boden gelabert. Eine Labertasche vor dem Herrn. Er hat noch ein paar Formate abgeliefert, in denen er so richtig vom Stapel lassen konnte... Heute mach ich das in meinen Englischkursen genauso... hahahahahahaha Als unangenehm in Erinnerung hab ich das Osterprogramm. Im Gegensatz zu Weihnachten und sonstigen Feiertagen gab es an Ostern von Karfreitag bis Ostermontag meist irgendwelche (religiös angehauchten) Mammut-Hollywoodfilme von den Zehn Geboten bis zum Gewand, oder eben Operetten oder US-Filmkomödien, und nur selten wirklich Spannendes. Dazu tauchten ausgerechnet zu Ostern meine am wenigsten sympathisierten verwandten zum Pflichtbesuch auf, und DAS war dann sogar noch öder als das TV-Programm. Ansonsten gabs in meiner Jugend ne Menge biederer deutsche TV-Serien, die einfach vor langeweile glänzten. Aber man schaute es halt, weil sonst nix lief. Im Gegensatz zu vielen fand ich die Serien mit Antje hagen, die eigentlich eine gute Schauspielerin ist, immer schlimm - Alle Jahre wieder mit dem Hausbau, oder die Landrätin oder sowas. Auch Fußballtrainer Wulff oder Manni der Libero oder Timm Thaler oder diese furchtbare Kindergruselserie mit Brigitte Horney in der Hauptrolle - ich frag mich heute, wie ich sowas überhaupt anschauen konnte. Über Sport brauch ich hier nicht groß zu schwadronieren (wobei sich die ewig langen Sportsendungen noch im Rahmen hielten, anders als heut, wo nicht nur das Spiel, sondern gleich drei Stunden Interviews, Analysen und Spieler/Trainer-Biografien aufgetischt wurden, die keinen menschen interessieren, und damit der Fernsehabend völlig ruiniert wird) - und über Politik auch nicht. Die hab ich eh nie geschaut. Im Rückblick muss ich sagen, dass es so viel Schlechtes gab - das man nur ertrug, weil man danach mit Gutem belohnt wurde. Aber manches war - auch aus heutiger Sicht - kaum zu ertragen, und so manche Serie oder Show, die damals vielleicht noch geschaut wurde, weil Fernsehen halt doch irgendwie Feierabendunterhaltung war, wäre heute für mich auf Scheibe absolut nicht mehr anschaubar. Der Lonewolf Pete In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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