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Re: Tip zu Auto-Bilderrätsel 3
U-56 schrieb:
------------------------------------------------------- > Wieso sind die Bremerhavener eigentlich nicht so > selbstbewusst, für ein eigenes Kürzel zu > kämpfen? Vor ein paar Jahren ist doch in ganz > Deutschland die Möglichkeit geschaffen worden, > die abgeschafften Kürzel wieder zu verwenden. Da > hätte man doch ein Kürzel für Bremerhaven > einführen können! Dazu ein Artikel aus dem Bremer "Weser Kurier": [www.weser-kurier.de] "BHV" ist nur ein Verkehrsthema in Bremerhaven. Diese Abkürzung ist jenseits von Nummernschildern eh schon gebräuchlich als Kurzform für Bremerhaven. Das andere Thema, was immer wieder mal hochkommt, ist die Wiedereinführung der Straßenbahn, die in BHV 1982 abgeschafft wurde. In Bremen gibt es sie weiterhin, spielt dort nach wie vor eine wichtige Rolle im ÖPNV. - Übrigens kann ich die Haltestellen der Straßenbahn heute noch auswendig herunterbeten ... Ich beobachte das alles nur noch von außen. Bis 1973 habe ich meine Kindheit und frühe Teenagerphase in der Stadt, dann in einem kleinen Dorf in der Nähe (im alten, heute nicht mehr existierenden Landkreis Wesermünde - KFZ-Kennzeichen damals: WEM) verbracht. Als Dorfkind war ich Niedersachse, wenn auch gebürtiger Bremerhavener. Mein Vater hatte nach ein paar Jahren in der Stadt 1962 eine Dorfschule übernommen, mit integrierter Wohnung. Am Ende des 4. Schuljahres sollte ich 1967 aufs Gymnasium. Im Landkreis gab es aber keines, nur in BHV, also im Bundesland Bremen. Das bedeutete für uns Kinder vom Land, dass wir eine Extraprüfung über mehrere Wochen an einer Bremerhavener Schule ablegen mussten, im Gegensatz zu den landbremischen Schülern. Zu Bremerhaven: in den Sechzigern und frühen Siebzigern lebte die Stadt vom Schiffbau und dem Fischfang. Wenn jemand aus dem Fischereihafen im Bus saß, merkten das alle anwesenden Nasen deutlich ... Dann kam die Krise und mit ihr der Niedergang der Stadt mit Arbeitslosenquoten in Rekordhöhe. Der Fischereihafen verdient heute seinen Namen nicht mehr. Fischfang wird dort nicht mehr betrieben, nur noch etwas Fischverarbeitung. Dazu inzwischen viel Gastronomie, Kultur etc. Die großen Werften gingen eine nach der anderen kaputt, wie auch in Bremen. Spitze blieb man aber weiterhin, bis heute, in der Containerbranche. In BHV besann man sich dann auf die maritimen Wurzeln: zur Weser hin sind inzwischen entstanden: ein Schifffahrtsmuseum, der Zoo am Meer (Tiergrotten), ein Freilichtmuseum mit ausrangierten Schiffen, später dann u. a. das Alfred-Wegener-Institut ("Polarstern" u. a.), die Hochschule am Meer, das Segelschiff/Windjammer-Event "Sail", das Klimahaus, das Auswandererhaus ... Alles übrigens örtlich parallel und nicht weit entfernt zur "Bürger", die auf der Postkarte noch eine Autostraße mit Straßenbahn war, inzwischen jedoch längst Fußgängerzone ist. Damit ist Bremerhaven zumindest in dieser Ecke alles andere als eine "graue Stadt am Meer", sondern für Leute, die es mit dem Meer haben, hochattraktiv! In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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