Ich bin nur überrascht, wie dumm man das Publikum der 70er gehalten hat. Was "Warp" zu bedeuten hat, habe ich bereits mit 12 Jahren kapiert - kurz nachdem ich in die Star-Trek-Welt eingestiegen bin.
Wieder überrascht bin ich, dass das Publikum der 70er auch noch tatsächlich glaubt, dass sie das wirklich nicht verstanden hätten, aber "Sol" wohl richtig zu deuten gewusst hätten.
Aber am meisten überrascht bin ich, dass es wirklich noch welche gibt, die die Synchronsünden auch noch verteidigen. Einem echten Trekkie verurschen diese nämlich Tränen und Kopfschmerzen. Besonders "Weltraumfieber" ist in der Originalsynchro ein Ärgernis von Anfang bis Ende, und auf DVD wieder halbwegs genießbar.
Die härtesten deutschen Star-Trek-Fans begannen schon in den 80ern die Serie nur noch im Original anzusehen. Die von Ralf Döbele geäußerte Kritik an der Synchro ist also kein Phänomen des aktuellen Zeitgeistes, wie Stahlnetz es darzustellen versucht, sondern eigentlich schon Jahrzehnte alt, und sie wird auch noch viele weitere Jahrzehnte bestehen bleiben.
Auch Stahlnetz' Aussage, dass das Publikum der 70er wohl nur Action-Folgen sehen wollte, spricht auch eher für die spätere Generation der Privatfernsehengucker, die die verschmähten Folgen wie "Implosion in der Spirale" (übrigens ebenfalls eine sehr beliebte Folge) sehen wollten.
Ein Konzept wie "Deep Space Nine" hätte es damals wohl nie auf deutsche Bildschirme geschafft.
Da bin ich ja richtig froh, dass ich heute lebe und nicht in der Vergangenheit.