Leo schrieb:
-------------------------------------------------------
> Und Toleranz verbietet Kritik? Das wäre mir neu.
Wenn man den Glauben an sich kritisiert, dann ja. Auch das mag gelegentlich gerechtfertigt sein (s.u.) ist aber im vorliegen Fall komplett über das Ziel hinaus geschossen.
> Aber gut: Wo ist denn dann die Toleranz gegenüber
> Nichtgläubigen? Ich darf mich hier schon als
> respektlose, aggressive Glaubensgegnerin
> titulieren lassen, weil ich zu bemerken wage, dass
> für mich ein Kruzifix nichts Heiliges darstellt
> (wohl gemerkt: Ich habe stets nur von mir und
> anderen Atheisten gesprochen und niemals die
> Symbolik für Christen in Frage gestellt).
> Offenbar also ist Glaube zu respektieren,
> Nicht-Glaube aber nicht. Jeder nach seiner Fasson,
> solang's dem Herrn gefällt?
Allgemein: Wenn man als Nicht-Gäubiger seine Toleranz dadurch zeigt, dass man sich an religiösen Symbolen vergeht, kann es mit dem Respekt vor anderer Leute Glauben nicht so weit her sein.
Zu Dir: Ich habe jetzt nicht jedes Wort diesen Threads im Kopf, aber ich glaube nicht, dass Dein Empfinden gegenüber dem Kreuz kritisiert wurde, sondern dass es Du den Eindruck machst, die Entweihung des Kreuzes in diesem Clip zu verteidigen.
> Übrigens: Wie steht's mit Deiner Toleranz, wenn
> Du Dir (weiter vorn) wünschst "eine(r) würde so
> etwas mal mit Mohammed machen"? Da wär's dann
> keine Respektlosigkeit?
Das war von mir sehr armselig und dämlich formuliert. Ich schrieb Ich wäre froh, es würde mal eine mit Mohammed machen meinte aber Ich wäre froh, es würde mal eine, die voller Freude gegen die christliche Kirche austeilt, sich mit Intoleranteren beschäftigen würde.
> Und: Muss ein Christ automatisch die Kaaba
> verehren? Oder den Gott Ganesha? Oder darf er laut
> sagen, dass für ihn diese Symbole nur ein
> schwarzer Steinquader und eine Elefantenfigur
> sind, weil sie nicht zu seinem Glauben gehören?
Was ein Christ muss oder nicht steht in der Bibel. Keine Ahnung. Von einem Deutschen, oder sagen wir mal lieber von einem aufgeklärten Europäer, erwarte ich, dass er andere Lebensmodelle und -formen akzeptiert und respektiert, solange sie ihn nicht selbst einschränken und nicht gegen freiheitlich Grundordnung verstoßen. Er sollte keine solche Sätze schreiben wie: Keiner verbietet Dir Deinen Glauben, aber auch der muss - wie alle anderen Aspekte des Lebens - kritisierbar sein. Was sind denn andere "kritikfähige Aspekte des Lebens" außer der Religionszugehörigkeit? Gesundheitlicher Zustand? Sexuelle Orientierung? IQ? Beziehungsstatus? Kunstgeschmack? Politische "Gesinnung"? Ethnie? Du verstehst worauf ich hinaus will.