Brigitte schrieb:
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> Ich bin so tolerant, daß ich Dich Deinen Atheismus leben lassen. Aber ich erwarte auch,
> daß Du mein Evangelisch-Sein tolerierst.
Ich suche immer noch in dieser Diskussion irgendeinen Satz, in dem jemand sagt, dass er den Glauben anderer nicht toleriert.
> Du kannst die Institution Kirche kritisieren, aber nicht den Glauben einzelner Personen.
Warum nicht? Warum dürfen religiöse Amtsträger den "Unglauben dieser Welt" in ihren Predigten geisseln - was sie regelmäßig gerne zu hohen Kirchenfesten tun -, umgekehrt aber Nicht-Glaubende nicht Kritik am Glauben, ob privat oder institutionell, üben? Kritik an sich ist nichts Verwerfliches; ich nehme stark an, dass Dir nicht klar ist, was Kritik eigentlich bedeutet.
> Wenn für Dich das Kreuz nicht Heiliges ist ist das ok, aber sprich anderen nicht ab, daß es für
> sie ein Symbol von Liebe ist.
Tut das hier jemand?
> Moslems würden nicht zulassen, daß ihre Religion so verunglimpft wird und ich verstehe, daß sie
> die in ihren Augen Ungläubigen ausrotten oder bekehren wollen.
Hä? Bist Du Dir sicher, dass Du das wirklich so meinst?
> Das ist gelebte Intoleranz und kein bißchen besser als Du. Aber das Christentum
> ist unsere Kultur und ohne hättest und könntest Du manches nicht.
Die "Kultur" Christentum war und ist in ihren Auswirkungen teilweise nicht weniger brutal als der Islam oder andere Religionen. Ich finde es reichlich vermessen, die eine Religion als die "Gute" hinzustellen und die andere als die "Böse". Keine mir bekannte Religion hat sich je wirklich um das Wohl ihrer Anhänger gekümmert. Organisierte Religion ist vor allem ein Weg zur Machtausübung unter Zuhilfenahme von esoterischen Mitteln.
Im übrigen wäre ich sehr daran interessiert, was ich ohne Christentum als Grundlage meiner Kultur nicht "hätte oder könnte".