Sir Hilary 2.0 schrieb:
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> Wagenknecht verurteile ich schon. Weil sie
> beständig Putins Propaganda betreibt. Das geht
> inzwischen soweit, das sie die "Volksabstimmungen"
> im Donbass mit der im Saarland in den 50'er Jahren
> vergleicht.
>
> Und neulich hat sie zu den Vergewaltigungen
> russischer Soldaten behauptet, das gäbe es auf
> beiden Seiten. Zum Glück konnte sie anhand eines
> UN Berichtes sofort der Lüge überführt werden.
>
> Wagenknecht bemüht auch beständig die NATO
> Narrative von Putin, obwohl er selbst längst
> seine wahren Motive dargelegt hat.
Ich bezog mich auf das Manifest, worin ich nichts wirklich zu Verurteilendes finden konnte, nur im Resummee anderer Ansicht bin.
> Und schön das Du Kompromissen zustimmen würdest.
> Aber einzig die Ukraine hat zu entscheiden zu
> welchem Preis sie Frieden möchte. Die Ukraine
> will um ihre Freiheit kämpfen, nach wie vor.
Die Ansichten einiger Millionen Menschen auf den Begriff "die Ukraine" zusammenzufassen erscheint mir dann problematisch, wenn es um Menschenleben, u. a. das von Kindern geht. Daher tue ich mich mit dieser Ansicht äußerst schwer. Sicher hast Du recht, dass das so von der ukrainischen Regierung für ihr Volk beschlossen ist und wohl (weiß ich nicht genau) dessen Mehrheit dafür ist. Deine Darlegung scheint mir zu einfach und zu sehr Schwarz/Weiß. Ich wiederhole: Hier geht es um Menschen- und Kinderleben in hoher Zahl. Vielleicht ist die Entscheidung ja letztlich richtig, aber was ist wenn nicht?
Viele mit denen ich mich über dieses Thema unterhalten habe sind sich bei all diesen Aussagen immer so verdammt sicher, das ist es, was mir missfällt. Solche Entscheidungen sind unglaublich schwierig, daher schrieb ich, man hat eigentlich keine Chance, aus dem Dilemma herauszukommen und MUSS deswegen wohl so entscheiden. Ob die Ukraine das auch WILL, halte ich bei den meisten Menschen, die dort leben und den Kreig ertragen müssen, für zumindest zwiespältig.
> Aber letztlich hast Du es ja verstanden: Es gibt
> keine verantwortbare Alternative zu
> Waffenlieferungen, die müssen noch massiver
> werden.
Danke, aber ich habe es gänzlich anders verstanden als Du. Und ich bin hier absolut nicht d'accord.
> So das die Ukraine irgendwann in eine
> Position kommt, in der der Kreml verhandeln muss.
Oder die rote Linie überschritten wird, bei der ein kleiner Zwischenfall einen NATO-Fall auslöst. Es ist nicht so eindeutig klar, wie Du es darstellst, dann wäre ja alles ganz einfach.
Auch für Nicht-Schwurbler und Nicht-Wohnzimmer-Aktivisten nicht.
> Und ein Kampf um die Freiheit ist niemals sinnlos,
> auch wenn er viele Opfer kostet.
Das sehe ich anders. Tut mir leid.
> So lange
> russische Soldaten auf dem Gebiet der Ukraine
> sind, wird es weiter Folter, Vergewaltigung,
> Kindesentführungen und brutalen Mord geben. Daher
> ist ein Waffenstillstand zum jetzigen Zeitpunkt
> alles mögliche, nur kein Frieden...
Da allerdings hast Du recht, aber wenn man sie vertreibt, gibt es wahrscheinlich längerfristig noch mehr Tote, weil es endlos dauern wird. Das ist das Dilemma...
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 01.03.23 19:14.