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Re: Paul Jacques Bonzon (Anemone) und "Milli-Molli" von J. L. Brisley
Astrogator schrieb:
------------------------------------------------------- > Schöner Thread, sehr nach meinem Geschmack! Auch > mir ging es so, daß ich bereits mit 5 lesen > konnte und früh Begeisterung fürs Lesen > entwickelte. Dankenswerterweise ist es mir auch > vergönnt gewesen, meine Leidenschaft später in > meinen Beruf einfließen zu lassen. > Angefangen habe ich mit PIXI-Büchern (mein > Liebling: Nr. 39 „Miezemau im Pixiland“) und > den Abenteuern von „Petzi, Pelle & Pingo“, die > ich auch heute noch als „kostbaren Besitz“ > hüte und immer wieder gerne hervorhole. Dann kam > meine Begeisterung für „Fix & Foxi“ („Micky > Maus“ war eher nichts für mich), auch hier habe > ich noch etliche Hefte. > Als mein Patenonkel mir dann zum Geburtstag > „Mein Urgroßvater und ich“ von James Krüss > schenkte, wurde plötzlich alles anders. Ich > glaube, kein Buch hat mich so geprägt. Die > Geschichten, die Gedichte - alles hat mich > ungemein gefesselt. Von Krüss habe ich dann noch > viel gelesen, und ich denke, meine noch heute > vorhandene Liebe zu Lyrik kommt daher. > Als ich 7 war, musste ich für zwei Wochen ins > Krankenhaus. Meine Mutter schenkte mir „Der > schwarze Mustang“ von Karl May. Der wurde darauf > mein Lieblingsschriftsteller, ich habe alles von > ihm verschlungen und lese Karl-May-Bücher auch > heute noch gern. > Was ich damals noch gerne gelesen habe: Da waren > Otfried Preußlers „Der kleine Wassermann“, > „Die kleine Hexe“ und „Das kleine > Gespenst“. Von Astrid Lindgren die > „Kalle-Blomquist-Bücher“ und vor allem die > „Bullerbü-Bücher“. „Pippi Langstrumpf" war > eher nicht so meins. Später, in den 70ern, habe > ich „Die Brüder Löwenherz“ (für mich ihr > bestes Buch) geliebt und „Ronja > Räubertochter“ gehasst! Und Max Kruses > „Löwe-Bücher“ fand ich ebenfalls toll. > Und leider, Chrissie, leider ist Enid Blyton > völlig an mir vorbeigegangen. Ich habe > „Geheimnis um ein Haus im Walde“ gelesen, aber > das hat mich nicht dazu bewegt, zu weiteren > Büchern der Autorin zu greifen. > Weitere meiner Favoriten: Die > „Förster-Bücher“ („Im tiefen Forst“, > „Frühling im Försterhaus“ usw.) von Erich > Kloss. „Der Überfall auf die Estanza“ von > Kurt Schmeltzer; ist vermutlich völlig unbekannt, > war für mich aber enorm wichtig. Vermutlich auch > unbekannt, aber sehr schön poetisch: „Die > Zauberkreide“ von Zinken Hopp. > Sehr gern habe ich auch Märchen und Sagen > gelesen, etwa Gustav Schwabs „Sagen des > klassischen Altertums“. > Eigentlich habe ich nie aufgehört, Kinderbücher > zu lesen und auch später noch viele schöne > Sachen entdeckt, etwa die „Mumin-Bücher“ von > Tove Jansson, „Der Wind in den Weiden“ von > Kenneth Grahame oder Josephine Siebes > „Kasperle“-Bücher. Ja, und natürlich „Der > kleine Hobbit“ von Tolkien, das mich > schließlich 1974 zum „Herrn der Ringe“ > führte, bis heute mein Lieblingsbuch. > Ach, so viel wollte ich eigentlich gar nicht > schreiben, aber dieser Thread ist doch zu reizvoll > und ruft eine Menge Erinnerungen wieder hervor! > Danke dafür, Chrissie! Hallo Astrogator, wie schoen, Dich auch hier wiederzutreffen :)! Freut mich sehr, dass Dir der thread gefaellt. Ja, die PIXI Buecher waren gut. Vor allem die huebschen Illustrationen. Die 3 Preussler Buecher las ich auch. Da war ich also nicht die Einzige, der "Pippi Langstrumpf" und "Ronja Raeubertochter" missfielen. Erich Kloss las ich ebenfalls gern, mit ihm und James Fenimore Cooper fing vermutlich meine Leidenschaft fuer Waelder und Blockhuetten an, und ich lese heute noch gern Anne La Bastille's Woodswoman Autobiographien ("Frau in der Wildnis" lautet der dt. Titel), und die von Jo Bentfeld und Kathrene Pinkerton. Enid Blyton muss damals an vielen Kindern meiner Generation voruebergegangen sein, denn sie war ja ziemlich umstritten. Eltern und Bibliothekare gleichermassen verabscheuten sie, weil sie der Meinung waren, dass ihr Schreibstil nicht an den anderer Kinderbuchautoren herankam. Dass die Handlungen viel spanneder waren, war fuer Erwachsene leider kein Kriterium. Wie eingangs erwaehnt, meine Eltern schenkten mir nur sehr widerstrebend ein Blyton Buch pro Geburtstag und eins zu Weihnachten und die anderen 2 oder 3 Buecher, die es aussderdem pro Anlass gab, waren in der Regel eher langweilig (wie die Mozart-Biographie oder "Nils Holgerssohn, sorry, Pete). Haette ich nicht die richtige Freundin gehabt, deren aeltere Brueder ihre Fuenf Freunde und Abenteuer Baende an sie weitergaben, dann haette ich die mit Abstand beste Kinderbuchautorin in meiner Jugend verpasst. In den 60er Jahren fand man kein einziges Blyton Buch in der grossen Oeffentlichen Bibliothek in Braunschweig oder in unserer Schulbibliothek. Das aenderte sich aber zum Glueck einige Jahre spaeter (waren die 68er Jahre daran schuld???). Ein anderes deutsches Mitglied der EBS (Enid Blyton Society) wuchs im Ruhrgebiet auf, ist etwa 20 Jahre juenger als ich und fand dort alle gaengigen Blyton Serien als Kind. Wenn Du "Das Tal der Abenteuer" gelesen haettest (vor allem eine aeltere Ausgabe mit den kunstvollen Illustrationen von Stuart Tresilian, die es leider in den neuen Ausgaben nicht mehr gibt), waerst Du mit Sicherheit zum Blyton Fan geworden. Die Geheimnis Serie, die Du erwaehnt hast, las ich erst mit Anfang 20, von der wusste ich als Kind nichts. Ebenso die Schwarze Sieben (die ich gerade zum 2. Mal seit den spaeten 70er Jahren durchlese, ein Kapitel auf Englisch, dann dasselbe Kapitel auf dt., und es gefaellt mir diesmal viel besser als beim ersten Durchlesen). Fiel mir gerade zwischendurch ein: die Trilogie "Endlich eine Freundin" von Mary Bard aus dem Schneider Verlag. Fand ich damals ganz toll wegen des Baumhauses. Was haette ich um ein Baumhaus gegeben!!! Aber davon konnte in unserem Endreihenhaus Garten natuerlich keine Rede sein. Kein baum war hoeher als 2 Meter :(. Mary Bard ist die Schwester der Autorin von "Die Insel und ich" und "Das Ei und ich", Betty MacDonald, deren Buecher bei RoRoRo erschienen: [en.wikipedia.org] Die bunten gebundenen Maerchen Buecher vom Knaur Verlag las ich auch als Kind (Grimm's Maerchen, Hauff, Christian Andersen, 1.001 Nacht etc). Das erging mir ebenso. Noch mit 30 Jahren entdeckte ich hin und wieder ein gutes neu erschienenes Kinder/Jugendbuch. Aufzaehlen moechte ich da "Der Junge aus London" von Michelle Magorian, "Im Schatten der Eule" von B. B., "Sommer letztes Jahr" von Lois Lowry, "Aber Jakob habe ich geliebt" von Katherine Paterson, "Wer weiss, was morgen ist" (Ilse Koehn, eine Liebesgeschichte aus dem WW II) und die "Brian in der Wildnis" Baende von Gary Paulsen. Uberhaupt erschienen ab den 90er Jahren mehr und mehr Jugendbuecher zum Thema WW II, die ich alle mit mehr oder weniger grosser Begeisterung las. Das Beste war IMHO "Der Junge aus London", das sehr ruehrend ist und das ich in den letzten 20 Jahren mehr als ein Dutzend mal gelesen habe. Ich bin ein Wiederholungstaeter. Nicht zu vergessen die Klaus Kordon Buecher ueber den WW II wie "Truemmersommer" oder "Einer wie Frank". Dann gab es "Cold River" von William Judson, das einen Adirondacks Wildnis Winter zweier Geschwister beschreibt, die sich nach dem Tod ihres Vaters waehrend eines herbstlichen Wildnis Trips verlaufen haben und sich irgendwie nach Hause durchschlagen muessen. Wurde auch verfilmt mit Richard Jaeckel. Mein persoenlicher Favorit (neben "Der Junge aus London") unter den "neueren" Jugendbuechern ist "Cleos Insel" von Harry Mazer, der auch "Allein in endlos weisser Wueste" geschrieben hat. "Cleos Insel" schildert etliche Monate eines weggelaufenen jungen Maedchens, das auf einer Insel in einem See unbemerkt Monate verbringt und wie Robinson Crusoe mehr und mehr auf ihre eigenen Faehigkeiten bauen muss, je mehr der mitgebrachten Werkzeuge kaputt bzw. verloren gehen. Doch zurueck zu den Kinderbuechern der 60er Jahre. Hat jemand die Buecher des franzoesischen Kinderbuchautors Paul Jacques Bonzon gelesen? "Anemone und das fliegende Pony" (beschreibt eine lange Suche quer durch England und Schottland) und "Das Maedchen von der Insel" (das so gern Ballerina werden wollte) gefielen mir am besten. Die Illustrationen von Paul Durand waren fuer mich damals etwas ganz Besonderes, sehr kunstvoll, wie Aquarelle. Ueberhaupt gab es in den 50er Jahren viel bessere Kinderbuchillustratoren. Man denke nur an Heinz Schubel ("Milli-Molli" von J. L. Brisley aus dem Schneider Verlag hatte in der dt. Uebersetung wesentlich huebschere Illustrationen als im Original "Milly-Molly-Mandy"), Susanne Meir-Weigel ("Das Haus im Verborgenen" von Elinor Lyon) und ganz besonders Anton M. Kolnberger, der die Melendy Family Serie in den deutschen Uebersetzungen so gut illustriert hat, beginnend mit "Von Samstag zu Samstag". Wenn ich heute bei Barnes & Noble in die neuen Kinderbuecher schaue, dann denke ich, das koennte ich aber besser. Die Zeichnungen sehen aus als haette sie ein Kind fabriziert. Vermutlich kommt das bei den heutigen Kindern besser an. Ich habe damals einfach mehr von einem Kinderbuchillustrator erwartet und schlechte Illustrationen wie beispielsweise die von Wolfgang Hennecke (der die tollen Eileen Soper Illustrationen der fuenf Freunde Serie durch haessliche moderne Illustrationen ersetzen musste) gingen mir schon zu Beginn der 70er jahre gegen den Strich. Aber leider hielt dieser Trend an. Ich will ja nicht sagen, damals war alles besser, aber was Buecher betrifft allemal. Ein letzter Satz zu "Milli-Molli" (Brisley) aus dem Schneider Verlag. Die beiden Milli-Molli Baende im Schneider Verlag waren uebrigens nur eine kleine Auswahl an Kapiteln, nur die Spitze des Eisbergs. Es gibt insgesamt 6 verschiedene Milly-Molly-Mandy Baende: [fr.wikipedia.org] [www.amazon.co.uk] was ich erst vor einigen jahren in Erfahrung brachte. Ich habe sie mir inzwischen nach und nach dank amazon.co.uk zugelegt und in chronologischer Reihenfolge gelesen. Bitte schreib unbedingt mehr!!! Gruss, Chrissie In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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