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Re: Welche Kinder- und Jugendbuecher liebten wir in den 60er Jahren?
Oma-Eugenie schrieb:
------------------------------------------------------- > Hallo Chrissie > > Freut mich, dass dir mein Beitrag gefällt.Es ist > ja bei mir normalerweise so, dass mir während des > Schreibens immer wieder neue Erinnerungen im Kopf > herumspuken. Das geht dann oft wild durcheinander. > Deshalb ist nicht immer alles sinnvoll geordnet in > meinen Texten. > Ich hoffe man kann den Sinn (oder Unsinn) in > meinem Geschreibsel einigermaßen erkennen. > > Noch einmal kurz zu Enid Blyton. Als Kind habe ich > wie schon geschrieben die Fünf Freunde Bücher > immer gerne gelesen. Wie vermutlich bei vielen > hier und in ähnlichen Foren (die sich mit der > Vergangenheit / Kinderzeit beschäftigen ) Kam > dann irgendwann im Zeitalter des Internets die > Möglichkeit über diverse Verkaufsplattformen > alte Kindheitserinnerungen wieder zu erwerben. > Oder weiter Informationen zu erhalten. > > Und wie das so ist, wenn man die Dinge hat, nach > denen man gesucht hat, dann sucht man was gibt es > noch, was kennt man noch nicht, was könnte einen > noch interessieren. > So kamen nach den Fünf Freunden also noch die > Geheimnis Bücher mit dazu. > > Am Anfang ist es immer etwas ungewohnt sich > sozusagen an neue Namen zu gewöhnen. > Die Geschichten laufen aber eigentlich wie gewohnt > ab. So dass man schnell in der Geschichte drinnen > ist. > > Natürlich bestehen die Geschichten größtenteils > aus einer Aneinanderreihung von Glück und > Zufällen. Aber was soll's. Unterhaltsam waren die > Bücher allemal. > > Interessant ist auch gerade bei den Alten und > älteren Ausgabe der Inhalt im Kontext zur > damaligen > Zeit. Vieles wäre heute nicht mehr politisch > korrekt. Beim Lesen der alten Ausgaben muss ich > dann > öfter mal denken uiuiui das ginge heute aber wohl > nicht mehr so unbeanstandet. > Irgendwo habe ich mal einen entsprechenden Beitrag > dazu gelesen. Ich glaube es war in einer Ausgabe > des Trödlers, bin aber nicht ganz sicher. > > Ein Beispiel: > Die Kinder ziehen mit Pferd und Wagen in die > Ferien. Als sie den Wagen bekommen und zum ersten > mal besichtigen heißt es in etwa...wie ein > Ziegeunerwagen, nur sauberer. > Was im Umkehrschluß ja bedeutet, das Zigeuner > unordentlich und schmutzig sind. > Wobei ich hier aber Enid Blyton nix unterstellen > möchte. Man war früher auch sorgloser im Umgang > > mit solchen Aussagen. > Dafür, dass Enid Blyton sich nichts Böses dabei > gedacht hat spricht ja auch wiederum, dass die > Fünf Freunde ja auch Frendschaft mit einem > Zigeunermädchen schließen und dadurch auch im > Lager > der Zigeuner freundlich aufgenommen werden. > > Ich habe in den 70er und 80er auch gerne einen > Mohrenkopfweck gegessen ohne mir dabei etwas > Böses zu denken. > Wo man früher vielleicht oftmals etwas zu > unbefangen war, so ist man heute meiner Meinung > nach häufig zu penibel. > > Nun ja nach den Geheimnis Bücher kamen auch noch > die Rätsel Bücher dazu. Sowie die Schwarze > Sieben. Als Kind hatte ich noch eine Ausgabe der > Arnoldkinder. Mittlerweile habe ich noch weitere > Arnoldkinder (also nicht die Kinder, sondern die > Bücher), weiß aber nicht ob ich alle Ausgaben > habe. Bin bisher auch noch nicht dazu gekommen > eines der Bücher zu lesen. > Ebenso geht es mir mit den Abenteuer Büchern. Ich > habe alle Ausgaben. Zum einen als Ausgabe des > Klopp Verlages aus den 70er/ 80er Jahren sowie die > frühen Ausgaben der 50er/60er Jahren ebenfalls > von Klopp. Irgendwann muss ich doch auch mal hier > mit dem Lesen anfangen. > Allerdings habe ich tausende Dinge die ich " > Irgendwann " mal tun oder Anfangen will :-) > > Übrigens finde ich die Titelbilder und > Illustrationen von früher auch schöner und > ansprechender. > Das betrifft natürlich nicht nur die Enid Blyton > Bücher, sondern alle Bücher ect. von Früher. > Beispielsweise auch alte Kinder- und > Bilderbücher. > Auf Flohmärkten halte ich immer auch Ausschau > nach alten Büchern, Leihbüchern, Kochbüchern, > Romanheften, Bilderbüchern, Kinderbüchern, > Hörspiel LP'S, ect. mit schönen Titelbildern und > Illustrationen. > Dabei fällt mir ein eines meiner letzten > Fundstücke war eine Karl May Ausgabe von 1897 des > Fehsenfeld Verlages in 1. Auflage. Allerdings > leider mit abgetrenntem hinteren Buchdeckel. > Ich habe mal spaßeshalber einen Restaurator > angerufen und ihm den Schaden beschrieben. > Kostenvoranschlag ca 150 Euro. Leider zuviel. Das > würde vermutlich den Wert des Buches > übersteigen. Aber das nur so Nebenbei > > So nun aber genug für heute Keine Angst, genau wie in der vorherigen mail macht alles viel Sinn fuer mich. Mir geht es genauso. Ich habe Jahre dafuer gebraucht, alle deutschen Ausgaben der Enid Blyton Buecher auf Flohmaerkten zu finden, die mir als Kind so gut gefallen haben. Die Schwarze Sieben und die Geheimnis-Serie hingegen habe ich beide erst mit Anfang 20 entdeckt. Die Geheimnis Serie ist in der Enid Blyton Society website in den Foren aber noch beliebter als die Fuenf Freunde oder die Abenteuer Serie (was ich nicht so ganz nachvollziehen kann). Aber wenn man damit aufgewachsen ist, sieht man das ja vielleicht anders? Nun fehlen mir nur noch 6 alte englische gebundene Ausgaben der Buecher, dann habe ich 220 Enid Blyton Buecher in beiden Sprachen in meinem Blyton Regal. Aber die werde ich auch noch finden. Der Grund, warum ich nur die alten Ausgaben/alten Uebersetzungen same, ist dieser ganze politically correct Nonsens. Ich moechte die Buecher so lesen, wie Blyton sie verfasst hat, nicht so, wie 30 Jahre spaeter ein Verlagslektor sie umaendert, nur um sie politically correct zu machen. Oder um sie der Emanzipation anzupassen. Wenn ich diese Buecher lese, dann lese ich sie auch im Kontext der Zeit, in der sie geschrieben wurden, naemlich waehrend und nach dem WW II. Das finde ich ja gerade so faszinierend daran. Ich konnte im Prinzip alle Kindererinnerungen im Internet wiederfinden, bis auf ein Spielzeug, das ich als Kind hatte. Es war ein kleines mit Wasser gefuelltes Gehaeuse (wie die Schneekugeln), in dem ein roter Plastikgoldfisch schwamm. Man konnte ihn mit einem kleinen roten Magneten anlocken. In den 90er Jahren bot ein kleiner Betrieb aus Hamburg in der BRIGITTE an, angeblich jedes Kinderspielzeug aus den 40er, 50er, 60er Jahren fuer Nostlagiker auftreiben zu koennen. Nun, daran haben sie sich die Zaehne ausgebissen, das ist wie vom Erdboden verschwunden. Schade... Da erging es mir so wie Dir. Auch ich habe immer weiter nach spannenden Blyton Buechern gesucht und sie auch gefunden. "The Adventurous Four" (2 Baende und eine Kurzgeschichte) sind ja in DE in die Arnoldkinder Serie integriert worden, was totaler Unsinn ist. Im Original sind sie wesentlich spannender und eine eigenstaendige Kurzreihe. Ich las sie 2008 zum 1. mal auf Englisch und seitdem noch mehrmals. Mohrenkoepfe und Negerkuesse habe ich als Kind auch gern bei Geburtstagsfeiern verspeist. Sag bloss, die wurden umbenannt? Die Raetsel Serie hat im Englischen nur 6 Baende, Band 7 ist die Uebersetzung eines stand alone Blyton Buches (The Mystery that never was), das Bertelsmann einfach in die Arnoldkinder Serie umarbeiten liess. Band 8 wurde von Brigitte Blobel geschrieben. Im Englischen ist "The Raggamuffin Mystery" der 6. und letzte Band. Auch von den Arnoldkindern (spaeter umbenannt in "Die verwegenen Vier") gibt es im dt. 8 Baende, aber in England nur 5 oder 6 Baende, beginnend mit "The Secret Island" (1938) das im Original so teuer ist, dass ich es bisher nicht anschaffen konnte. Ich such immer noch nach einer preiswerteren Ausgabe fuer weniger als 30 £. [www.amazon.de] Die Abenteuer Serie solltest Du unbedingt lessen, die ist am allerbesten. Noch besser als die Fuenf Freunde. Ja, die alten Illustrationen in dt. Kinderbuechern vor 50 Jahren waren so viel schoener als die haesslichen, die uns heute zugemutet werden. Aber die heutige Kindergeneration ahnt ja nicht, dass es frueher schoenere Illustrationen gab, die akzeptieren die haesslichen Illustrationen, die Armen! Sie tun mir leid. Aber haesslich scheint heute die Norm zu sein und als kindergerecht zu gelten. Verrueckte Welt! Hin und wieder fand ich die dt. Illustrationen noch besser als die Originalillustrationen, wie beispielsweise in "Milli-Molli" (Brisley) vom Schneider Verlag oder "Von Samstag zu Samstag" (Elizabeth Enright) vom Boje Verlag. Mein Geheimtip: bestell Dir die Buecher von Norman Dale, ein anderer britischer Kinderbuchautor, an den sich heute niemand mehr erinnert. Aber sie kamen qualitativ und auch von der Handlung her an sehr wohl Blyton heran. Mein Lieblingsbuch von Dale ist Teil einer Trilogie: Band 3 "Skeleton Island", das leider nie ins Dt. uebersetzt worden ist. Im Dt. gab es nur Band 1, "Ein Zelt, ein Rad und ein Kamerad". Und Band 2 "Mystery Christmas" wurde bereits nicht mehr uebersetzt, obwohl es eine tolle Geschichte ist. Mir scheint, wir hatten die beste aller Kindheiten, uns blieb der WW II erspart und bessere Kinderbuecher wurden spaeter nie wieder geschrieben. Gruss, Chrissie In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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