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Uli Hoeness
kleinbibo schrieb:
------------------------------------------------------- > Und wie ist das mit Hoeness, war er als Spieler so > erfolgreich wie später als Manager oder ist er > nur im Sog der Bayern-Mannschaft in die > Nationalelf gelangt? Ganz zu Anfang seiner Nationalmannschaftskarriere mag da etwas dran gewesen sein, dann bestimmt nicht mehr, dann wieder doch ... Uli Hoeness feierte kurz nach Paul Breitner (1971) sein Debut im Nationalteam (1972 gegen Ungarn). Mag sein, dass sein Bayern-Trikot ihm damals geholfen hat, ins Team zu kommen. Aber Hoeness schoss gleich ein Tor beim 2:0 in Budapest. Auch beim nächsten Spiel, dem legendären 3:1 in England, traf er ins Schwarze, zum 1:0! Das war wahrlich ein Super-Einstand! Damit war Hoeness, dessen Schnelligkeit und Technik imponierte, erstmal Stammspieler - einschließlich der EM-Endrunde 1972. Im Kalenderjahr 1972 wurde Hoeness in allen A-Länderspielen aufgestellt - und bestritt "nebenbei" als sogenannter Olympia-Amateur mit der Amateurnationalmannschaft auch noch die Olympischen Spiele in München. Die befreundeten Breitner und Hoeness waren damals im A-Team sowas wie "die jungen Wilden". Aber ganz so grandios lief es für Hoeness im A-Team nicht weiter. In der WM-Vorbereitung (1973 und 1. Halbjahr 1974) kam er zwar in 15 Länderspielen 14 mal zum Einsatz, traf aber nur noch einmal (beim aus deutscher Sicht glücklichen 1:1 in Schottland, kurz vor Schluss) und wurde mehrfach ausgewechselt. Bei der WM war er aber weiterhin zunächst Stammspieler in der wenig berauschenden Vorrunde. Dem negativen Höhepunkt, dem 0:1 gegen die DDR, folgte dann ja die "sagenumwobene" Nacht von Malente, in der das Team umgekrempelt wurde, angeblich in erster Linie vom Mannschaftskapitän Franz Beckenbauer (anstelle von Bundestrainer Helmut Schön). Auch Hoeness landete erstmal auf der Ersatzbank. Mit neuen Spielern ging das Team in der 2. Runde ganz anders, viel entschlossener, zu Werke - zunächst gegen Jugoslawien. Die Verkrampfung war gewichen. Hoeness kam eine Viertelstunde vor Schluss als Einwechselspieler für "Hacki" Wimmer ins Team - und gab prompt die Vorlage für Gerd Müllers 2:0. Hoeness war damit wieder in die Stammelf zurückgekehrt und wurde ein paar Tage später im Endspiel gegen die Niederlande (2:1) Weltmeister. Nach der WM 1974 wurde er aber nur noch 7x eingesetzt, u. a. beim EM-Finale 1976 gegen die Tschechoslowakei, das per Elfmeterschießen mit seinem Fehlschuss übers Tor endete. Zum Jahresende war mit seiner Karriere im Nationalteam Schluss. Bei Bayern München setzte er 1973 besondere Glanzpunkte in den deutsch-deutschen Duellen mit Dynamo Dresden. Insbesondere im Rückspiel sorgte er mit zwei spektakulären Kontertoren per Alleingang dafür, dass die Bayern nicht schon im Achtelfinale des Europapokals der Meister scheiterten. Auch im Finalwiederholungsspiel gegen Atletico Madrid traf Hoeness zweimal. ("Jetzt hauen sie ihn um! Nein! Er macht sie alle fertig!" O-Ton TV-Kommentator Oskar Klose.) Mit Bayern gewann Hoeness 3 Deutsche Meisterschaften, einen DFB-Pokalsieg und 3x den Europapokal der Landesmeister (heute: Champions League) sowie 1x den Weltpokal. Aber im knüppelharten 75er Finale gegen Leeds United erlitt Hoeness eine schwere Meniskus-Verletzung, die letztendlich wohl das relativ frühe Karriereende verursacht hat (1979, mit 27 Jahren). Für den Schweden Björn Andersson bedeutete dieses Spiel sogar mehr oder weniger das Karriereende als Profi. Die letzte Station für Uli Hoeness beim 1.FC Nürnberg verlief nicht sonderlich erfolgreich für ihn. Anschließend wechselte er ins Management von Bayern München - und holte alsbald seinen Bruder Dieter vom VfB Stuttgart an die Isar. Auch Dieter Hoeness wurde A-Nationalspieler, u. a. bei der WM 1986. [www.weltfussball.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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