Re: Dieter Nuhr von Moslem angezeigt
Ich werde das beim nächsten Nicht-Briefmarkensammlertreffen mal anschneiden.
Die Abwesenheit von etwas ist nicht etwas neues. Die Abwesenheit einer Position ist auch nicht das Gegenteil dazu. Das kann man für intektuell verbrämtes oder pseudo-intellektuelles Geschwätz halten, trifft den Kern der Sache aber ziemlich genau, und gerade deshalb wird Atheismus zur Selbstreferenzierung in der Regel abgelehnt.
Erst im erweiterten Sinne, wenn man nach den Gründen, dem "Warum" fragt, überzeugen sogenannte Atheisten die angegeben Gründe und Argumente für einen Glauben einfach nicht, was die Meisten faktisch zu Skeptikern und Agnostikern macht, die im Vorfeld die absoluten Aussagen eines Glaubens ablehnen. "Es gibt keinen Gott" ist immer die Verkürzung von "Es gibt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keinen Gott", und damit eine relativistische Position. Das gibt es einfach nichts, null, nada zu glauben, was Gläubigen offenkundig nur schwer verständlich sein muss, von studierten Theologen und kirchlichen Würdenträgern anscheinend wider besseren Wissens sogar als argumentative Waffe nutzen, um Atheismus als "nur einen anderen Glauben" darzustellen.
Dabei dürften sich die meisten Nichtgläubigen in der Tat fast schon absolut sicher sein, dass es den mit reichlich Attributen und Wesenseigenschaften ausgeschmückten personellen Gott der Monotheismen mit ziemlich Wahrscheinlichkeit nicht gibt, weder den Gott des Korans, noch den Gott der Bibel, noch den Gott der Tora. Das spezifisch verbreitete Bild der Kirchen kaufen in unseren Breiten ja nicht einmal die Kirchenmitglieder selbst den Kirchen uneingeschränkt ab. Aber um die weniger ausgeschmückten, undifferenzierteren Gottesbildern eines Deismus oder Pantheismus geht es den meisten Gläubigen dann ja auch wieder nicht, wenn diese nicht gerade als Argumente für den komplexeren personellen Gott herhalten müssen.
Religion ist gewissermaßen so wertvoll, dass sie jeder für sich behalten darf. Der Missionierungsgedanke verhindert das jedoch, wie auch nicht selten der absolute Anspruch, die "wahrste" Wahrheit zu vertreten. Wenn dem nicht so wäre, würden wir ganz offensichtlich über den "gruseligen" Islam nicht diskutieren müssen. Dann wäre er gar nicht wahrnehmbar.