pars schrieb:
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> Das grösste Problem ist doch, dass man sich
> selbst abschottet weil man denkt, man schafft
> alles alleine und rundherum meinen es alle nur
> böse mit einem selbst.
> Nicht wahr?
Nein, absolut nicht, pars... das ist mir viel zu pauschal und klischeehaft gedacht. Natürlich gibt es auch Betroffene, die von sich aus so reagieren, weil es ohnehin ihrem Charakter entspricht, aber die erwähnte soziale Abschottung geht weit häufiger vom Umfeld aus. Es gibt sie praktisch als "Gratis-Zugabe" noch obendrauf, wenn ein Mensch durch gesundheitliche Schicksalsschläge plötzlich nicht mehr so kann, wie man es von ihm gewohnt war. Schließlich erwartet die Gesellschaft von jedem Individium normgerechtes Funktionieren, sowohl im beruflichen wie auch im privaten Bereich.
Kann ein Mensch diese Norm nicht mehr erbringen, weil er lange Zeit oder nun sogar dauerhaft krank ist, daher meistens auch noch erhebliche finanzielle Einbußen hinnehmen muß, wodurch er auch materiell immer einschränkter auf der Strecke bleibt, wird solche Person vom Umfeld ganz schnell gemieden. Fast so, als würde ansonsten die Gefahr der Ansteckung mit jenem gefürchteten Schicksal bestehen. Und je höher die gesellschaftliche Schicht, je intensiver dieses Phänomen. Nicht von ungefähr wird mit der Angst der Menschen vor dem sozialen Abstieg flächendeckend Politik betrieben ;-)
Gruß
Stahlnetz
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann