linkin_park schrieb:
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> Das soll kein Angriff sein, aber du hättest auch
> gleich ohne eigenes Auto aufs Taxi setzen können.
> So üblich sind wohl 20 € pro Fahrt (zB
> Einkaufen), selbst bei 2 mal in der Woche wärst
> du mit dem Geld, was das Auto gekostet hat, locker
> ein bis eineinhalb Jahre ausgekommen. Und die
> laufenden Kosten (Benzin, Versicherungen, Steuer,
> Reps, Knöllchen....) sind da noch gar nicht
> drin.
Ich denke (wie tiramisusi bereits ansprach), Du verkennst hier die Situation von schwer kranken und behinderten Menschen recht gründlich, linkin_park. Soll jetzt natürlich auch kein Angriff sein, aber Deine Rechnung geht so einfach nicht auf. Neben den Einkäufen kommen bei uns Behinderten ja häufig noch mehrmals pro Woche Arzt- oder sonstige Behandlungstermine hinzu. Man muß mal einen schweren Gegenstand transportieren oder ein nachbestelltes Medikament von der Apotheke abholen. Man möchte vielleicht - sofern es die schlechte Gesundheit überhaupt zuläßt - an einer kulturellen Veranstaltung teilnehmen, einen Freund oder Familienangehörigen besuchen usw., usw. Dies alles mit dem Taxi?! Na schönen Dank, da wäre man nicht selten schon pro Woche mit ein paar Hundert Euro dabei... insbesondere wenn man ländlich wohnt!!!
Ein weiterer, neben dem praktischen Nutzen unschätzbarer Aspekt ist vor allem die persönliche Unabhängigkeit, den so ein fahrbarer Untersatz für einen behinderten Menschen bedeutet. Nicht um Hilfe betteln müssen, auf ein teures Taxi warten oder sich durch überfüllte Busse und Bahnen quälen, sondern einfach ins eigene Auto einsteigen und losfahren können. Du glaubst gar nicht, welch kostbaren Wert diese Option für unsereins darstellt, weil es ein Rest an Selbstbestimmung ist, die einem bei all den sonstigen Einschränkungen noch verblieben ist. Dieses so wichtige Selbstwertgefühl läßt sich schließlich nicht mit irgendwelchen Psychopharmaka ersetzen!
> Diese Versessenheit aufs Auto der älteren
> Geraration (die Leute unter 35 habens ja
> mehrheitlich begriffen, was die Zulassungen
> zeigen) kann ich nicht nachvollziehen.
Auch diese vermeintliche Versessenheit hat eher rein praktische Gründe, denn die neuen Autos sind heutzutage ja nur noch überzüchtete Computer auf vier Räder. Wenn da der Wurm drinsteckt, hilft oftmals nur noch die teure Markenwerkstatt mit ihren speziellen "Diagnosegeräten", während die alten Kisten von jedem erfahrenem Schrauber repariert werden können. That simple ;-)
Gruß
Stahlnetz
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann