LouZipher schrieb:
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> Eingedenk solcher Erfahrungen frage ich lieber
> erst gar nicht um Hilfe ... zumindest nicht mehr
> im privaten Umfeld. Mag ein Fehler sein, aber das
> sitzt echt tief.
Auch das kann ich sehr gut nachvollziehen, Lou. Geht mir mit meinen beiden Hunden sehr ähnlich. Außer ein teurer Gassi-Service für 7 €uronen aufwärts pro Stunde und pro Hund oder eine noch teurere Hundepension bliebe mir hier auch niemand, dem ich die Vierbeiner im Fall des Falles mal für ein paar Tage anvertrauen könnte. Zwar gibt es unter den Festbewohnern unserer Ferienanlage etliche nette Nachbarn, die ebenfalls einen Hund haben, doch liegen diese Mitbewohner vom Alter her meist irgendwo zwischen 70 und 80 Jahren und sind froh, wenn sie selber noch einigermaßen krauchen können und ohne fremde Hilfe klarkommen. Oder sind wie ich Erwerbsunfähigkeitsrenter mit starken gesundheitlichen Einschränkungen.
Die brauche ich also erst gar nicht erst fragen, weil sie leider nicht helfen können, obwohl sie es gerne tun würden. Aber was wäre eine Alternative für das Problem? Die Viecher schon vorsorglich ins Tierheim geben? Nur über meine Leiche! Der Große ist jetzt 13 ½ Jahre, da wäre einschläfern ja noch humaner. Und der Lütte wird in Kürze 8 Jahre, wurde von seinem "Besitzer" als Welpe mit ca 6 Wochen in einem öffentlichen Mülleimer entsorgt, zum Glück per Zufall von meiner Frau gefunden und natürlich von uns sofort "adoptiert". Auch diesem Vierbeiner kann und will ich nicht einen neuerlichen Schock zumuten.
Also muß ich selber täglich mit ihnen raus, egal wie schlecht es mir gerade geht. Hat die knapp 9 Monate, die meine Frau inzwischen tot ist, ja noch stets irgendwie funktioniert... und es wird auch weiterhin mein Job bleiben. Ich kenne aus meiner alten Nachbarschaft z.B. einen Fall, wo eine Witwe mit Hund auch diese Sorge trieb und sie hatte von zwei Nachbarn die feste Zusage sich um das Tier zu kümmern, falls sie mal ins Krankenhaus muß oder auch so mal nicht kann. Darüber war die Witwe natürlich sehr froh und wog sich in vermeintlicher Sicherheit. Es kam leider, wie es nach Murphys Gesetz kommen mußte... als tatsächlich der Fall X eintrat, war der eine Nachbar selber gerade sehr krank und der andere im Urlaub!!!
Ergo: Sicher ist nur, daß nichts sicher ist im Leben... außer eben der Tod. Und bis dahin gibt es für uns noch einiges zu tun, Lou...
Gruß
Stahlnetz
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann