Naja, den ehrwürdigen Langenscheidt hatte ich natürlich nur als Metapher benutzt ;-) Allein mit einem Wörterbuch eine Sprache lernen zu wollen, halte ich ohnehin für sehr abstrakt. Sprache ist etwas lebendiges, man findet sie üblicherweise dort am authentischten, wo sie in allen Facetten angewandt wird: auf der Straße. Da dies aber für Otto-Normal-Verbraucher meist nicht möglich ist, alternativ eben im Radio, Fernsehen oder auch in der Literatur. Und da bietet sich heutzutage die DVD mit Serien und Filmen (der eigenen Wahl) natürlich optimal an.
Dein Hinweis mit den zugeschalteten UT (sofern angeboten) ist wirklich sinnvoll, das kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen. Ob das Audio mal etwas schlechter ist, viel genuschelt wird oder über Strecken eine fachliche Terminologie benutzt wird, in der man vielleicht nicht so fit ist, hilft das oftmals bis nahezu 100 Prozent. Ich persönlich nutze UT auch sehr gerne, um signifikante Unterschiede in der deutschen Synchronfassung aufzuspüren. Dazu wähle ich dann die heimische Tonspur und lese die englischen UT mit. Spart viel Zeit und klappt eigentlich immer ;-)
Selbst wenn keine UT angeboten werden und man wirklich mal etwas nicht ganz versteht, ist das doch auch keine Tragik: Einiges ergibt sich aus der Handlung, anderes aus den unmittelbaren Bildern. Und schaut man dann im Laufe der Zeit jene Folge zum wiederholten Male an, platzt nicht selten dieser gordische Knoten im Gehörgang und plötzlich versteht man jene Passage auch. Und warum? Weil man zwischenzeitlich vielleicht genau jene Redewendung, dieses Wort oder den gleichen Slang in einer anderen Serienfolge ebenfalls hörte, dort die Akustik oder den Sinn aber verstand. Und damit ist ein genialer Lernvorgang nachgewiesen, ohne daß man dafür großartig trockene Vokabeln büffeln mußte. Einfacher geht es ja nun wirklich nicht. Oder anders ausgedrückt: Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden.
Aber wenn Du Dich fragst, Pete, weshalb Deine mit Engelszungen vorgetragenen Argumente an so vielen Menschen einfach abzuprallen scheinen, dann kann ich Dir leider nur mit einem bekannten Sprichwort aus dem Norddeutschen antworten: "Wat de Buur nich kennt, dat freet he nich" (Was der Bauer nicht kennt, daß ißt er nicht). Traurig aber wahr... that simple!
Gruß
Stahlnetz
Die Neigung der Menschen, kleine Dinge für wichtig zu halten, hat sehr viel Großes hervorgebracht