Is ja auch okay. Nur hab ich das Gefühl, dass bei der überwiegenden Mehrzahl der so genannten und selbsternannten TV-Nostalgiker wirklich eine Art Halbherzigkeit da ist. Mal wieder sehen wollen - okay. Bitte dann auch auf Deutsch - okay. Und bitte NUR das, was in bruchteilen hierzulande zu sehen war - okay. Alles andere ist uninteressant. Da ist meinem Gefühl nach der Wunsch sehr schnell befriedigt, und man wendet sich danach sofort wieder anderen Sachen zu, weil es eben nicht mehr wichtig ist. Das ist dann doch aber auch nur ein Strohfeuer und hat mit richtigem Nostalgiefeeling, Leidenschaft oder meintewegen auch "Fan"- Sein gar nix mehr zu tun. Auch hab ich das Gefühl, dass überhaupt niemand mehr wissen will, wie's denn eigentlich mit einer bestimmten geschichte weiterging / weitergeht. Nö, völlig uninteressant. Das ist so, als liest du eine Fortsetzungsgeschichte, brichst nach dem dritten Kapitel ab und dir ist es völlig wurscht, wie es denn nun ausgeht, obwohl du die geschichte super spannend fandest. Und genau damit komm ich nicht zurecht. Dieses plötzlich aufflackernde Desinteresse, das das den ebenso plötzlich aufflackernden Wunsch, seine "Lieblingsserie" mal wieder zu sehen, im keim erstickt, kaum dass es soweit ist.
Ich mein, wenn ich einen Lieblingsautor hab, dann les ich doch nicht nur ein Buch von dem und hak es dann ab. Oder wenn ich nen Lieblingsschauspieler hab, dann guck ich doch nicht nur einen einzigen Film von dem, und verlier dann mein Interesse dran. Nein, dann versuch ich doch, auch noch andere Filme von ihm zu sehen oder andere Bücher von ihm zu lesen, und ja - auch solche, die ich bisher nicht kannte. Aber bei allzu vielen "Fans" scheint ja nicht mal mehr der Wunsch vorhanden zu sein, noch mehr von ihrem Lieblingsprodukt/schauspieler kennenzulernen - nö, völlig egal scheint das zu sein. Aber WIESO??? Diese Gleichgültigkeit hat doch mit Fan-Sein nichts zu tun, das verträgt sich nicht. Wenn ich mit Leidenschaft im Kirchenchor bin, oder in einem anderen verein, dann geh ich doch auch nicht nur ein, zweimal hin und ansonsten ist es mir egal, was dort so passiert, sondern ich versuche mich doch auch einzubringen, Neues zu erleben, neue Ideen zu haben und Neugierig auf Neues zu sein. Aber das scheint vielen bei der Beschäftigung mit nostalgischer Film-/Literatur- und Musikkunst gar nicht mehr in den Sinn zu kommen, dass man da auch noch was mehr entdecken könnte...
Ja klar, ich lass jedem seine Vorlieben. Aber nimm es mir nicht übel, wenn ich doch auch versuche, Lust auf mehr zu wecken oder ne gewisse Neugierde und Begeisterung dafür zu schüren. Es muss doch möglich sein, manchen leuten zu vermitteln, dass in der beschäftigung mit dem, was einem in Jugendjahren Spaß gemacht hat, auch noch mehr Genuss und Spaß dahinterstecken kann als "einmal gesehen haben und gut is...".
Der Lonewolf Pete