Re: "Maus"-Erfinder Maiwald wütend aufs Kinderprogramm
geschrieben von:
Logan5, 19.11.09 04:06 |
Bei der wichtigen Rolle, die Medien heutzutage spielen, vermisse ich gerade im öffentlich-rechtlichen Kinderprogramm medienkritische Sendungen, die Kinder dazu befähigen, nicht alles vorbehaltlos zu schlucken, was man ihnen vorsetzt.
Im Übrigen entscheiden sich Kinder keinesfalls "bewusst" zum Ansehn von Werbung, weil ihnen bis zu einem bestimmten Alter gar nicht wirklich bewusst ist, dass es da einen großen Unterschied zum restlichen Programm gibt.
Werbung gehört ganz sicher nicht ins Kinderprogramm, aber wo es nun schonmal so ist und sich wohl auch nicht mehr ändern wird, sollte man von öffentlich-rechtlicher Seite her zumindest versuchen hier einen kleinen Ausgleich herzustellen.
Ich finde es verachtenswert, ein unkritisches Publikum von klein an zu Konsumsklaven zu erziehen. Besonders bei Zeichentrickserien, die sogar einzig und allein dem Zweck dienen, Spielzeug zu verkaufen - und die damit den Unterschied zwischen Werbe- und Unterhaltungssendungen noch mehr verschwimmen lassen - bin ich der Meinung, dass es phantasievolle, lebensrelevante und geistig anregende, wie kritische Sendungen geben muss, die diesem Trend entgegen wirken und ihn entlarven.
Das passiert in meinen Augen aber leider nicht und dass die Wirtschaft in unserem Land und anderen "Opfern" neoliberaler Globalisierungspolitik mittlerweile wichtiger ist, als die eigenen Kinder, ist ja nun auch schon lange kein Geheimnis mehr.
Sicher kann und muss man die Privaten nicht gleich verbieten und natürlich gehört ein ordentliches Maß der Verantwortung den Eltern der Kinder, aber das Fernsehn hat verdammt nochmal - ob es nun will oder nicht - pädagogische Wirkung und damit dafür Sorge zu tragen, dass die Programme zu mehr taugen, als zum Verkauf von Mist, den niemand braucht!