Armin Maiwald und KIKA reden aneinander vorbei. An den unterschiedlichen Äußerungen wird deutlich, dass die Auffassung von "Programmqualität" offenbar sehr subjektiv ist. Sicherlich hat der KIKA Sparten im Programm, in denen ernste Themen behandelt werden. Die dauerhaft aufgesetzte Fröhlichkeit hat aber durchaus bei den Unterhaltungsprogrammen Einzug gehalten. Viele Sendungen wurden "Comedy"-lastiger, was man schon daran erkennen kann, dass in der "Sesamtraße" und bei "Siebenstein" seit einigen Jahren immer häufiger Comedians auftreten. Auch "KI.KA Live" wurde ab 2005 entsprechend umstrukturiert. Der Sprecher aus dem Off versucht in ziemlich künstelter Weise, möglichst cool und schräg rüberzukommen und macht sich damit unfreiwillig zum Affen. Das war zu Zeiten von "Aktiv Boxx" und "Kikania" noch anders. Da hatten die Sendebeiträge noch einen authentischen und glaubwürdigen Charakter.
Die IFEM-Studie [www.media-perspektiven.de], mit der sich der KIKA gerne brüstet, sagt leider nichts darüber aus, ob die Programmvielfalt/qualität gegenüber früher zu- oder abgenommen hat. Und überhaupt: Ist "zeitgemäß" automatisch ein Qualitätsmerkmal? Da müsste man doch erstmal klären, ob die Mehrheit der zeitgemäßen Angebote wirklich als qualitativ hochwertig einzustufen ist. Und "Vielfalt" ist auch mehr als eine reine "Themen- und Genrevielfalt".