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Re: Warum Volksmusik für "alte" Leute?
burchi schrieb:
------------------------------------------------------- > Englisch hatte ich in der Schule Anfang > der 70ger Jahre LEIDER viel zu wenig, > aber auch wenn ich mehr davon verstehen > würde, glaube ich nicht, dass ich zum Freund > von Rockmusik geworden wäre. Solange man keine ernsthafte Antipathie gegen eine bestimmte Sprache hegt, dürfte der Musikgeschmack nicht wirklich davon abhängig sein, ob man auch die Texte versteht. Bei den meisten der englischen Texte sei aber einfach froh, wenn Du sie nicht verstehst, burchi, denn besser wie die deutschen sind die leider auch nicht ;-) Vieles von dem, was damals in den 60er und 70er Jahren die englischen Charts anführte, hätte uns vermutlich erschaudern lassen, wenn wir damals die Texte komplett verstanden hätten und nicht nur einige Vokabeln, die in der fremden Sprache einfach toll klangen und harmonisch zur Melodie paßten... da bin ich mir aus heutiger Sicht absolut sicher. Schon damals empfand ich es meist als stark ernüchternd, wenn die "Bravo" mal wieder eine Übersetzung des aktuellen Hits abdruckte... dennoch tat es der Begeisterung für diese Art von Musik keinen Abbruch. Es waren einfach Melodie und Rhythmus, die uns gefielen und natürlich die coole Performance jener Interpreten und Bands. Die Sprache hätte auch Kisuaheli rückwärts sein können, Hauptsache man grenzte sich deutlich von dem biederen deutschen Schlager und damit vom Geschmack der Eltern ab. Dennoch blieben die deutschen Schlager natürlich auch unter der damaligen Jugend allgegenwärtig; sie waren dort zwar verpönt und angeblich hörte sie auch niemand von uns, doch im Bierzelt auf dem Rummel zeigten sich Alt UND Jung erstaunlich textsicher...spätestens nach der dritten Falsche des blonden Gerstensaftes... ;-)) Meine Eltern liebten als Nordeutsche auch die bayerische Volksmusik, besaßen gleich eimerweise Musikkassetten und Platten von Ernst Mosch und den Egerländern sowie diversen anderen Interpreten. Mit den alten deutschen Schlagern habe ich heute im Alter keine Probleme mehr, meine ausgeprägte Abneigung gegen die Volksmusik blieb mir hingegen unverändert erhalten. Am liebsten höre ich noch immer das, was mich seinerzeit während der eigenen wilden Jahre musikalisch am meisten geprägt hat, von Hard- und Glamrock über Pop bis Disco und Soul... da hängen einfach elementare Erinnerungen meines Lebens dran. Gruß Stahlnetz Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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